Nachhaltigkeitsmanagement in der Filmproduktion

Bei dem Workshop Nachhaltigkeitsmanagement in der Filmproduktion, den die Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein veranstaltet hat, konnten Produktions- und Herstellungsleiter, Produzenten und Regisseure ihre Erfahrungen vertiefen, die sie bereits bei der Produktion ihrer ersten nachhaltigen Filmprojekte gesammelt haben.
Als Experten zu Gast waren die Corporate Social Responsibility-Beraterin Nicola Knoch und der freien Nachhaltigkeitsberater Philip Gassmann aus München.

Am Beispiel des deutschen Kinofilms Buddy, der von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit dem Grünen Drehpass ausgezeichnet worden ist, wurden konkrete Maßnahmen für das nachhaltige Produzieren aufgezeigt. Dazu gehört die frühzeitige Einbeziehung grüner Berater in der gesamten Vorproduktionsphase, die Kommunikation am Set, die Begeisterung des Teams für das Thema sowie die Sensibilisierung aller Gewerke durch einen geschulten „Green Supervisor“.

In der Vorbereitungsphase ist es wichtig, bestimmte Arbeitsfelder wie Abfallmanagement, CO2- Emission und Catering festzulegen. Nicola Knoch schlägt vor, Kooperationen mit Licht-  und Transportfirmen zu vereinbaren, um gemeinsam neue Techniken und Transportweisen zu evaluieren und in der Branche nach außen zu kommunizieren.
Philipp Gassmann erläuterte, welche Vorteile der Einsatz der LED-Lichttechnik im Filmbereich mit sich bringt. Bei den Workshop-Teilnehmer besteht Einigkeit darüber, dass die dafür anfallenden Mehrkosten auf Seiten der Auftrag gebenden Sender bereits in der Kalkulation berücksichtig werden sollten.

„Ich bin begeistert“, konstatiert Michael Geidel von der Green Film Initiative, „wie vom Regisseur über den Produzenten, Produktionsleiter und Herstellungsleiter vom NDR alle das Thema Green Production als positive Chance für die Filmindustrie verstanden haben und beim Workshop wichtige praktische Ansätze und Tipps für die Arbeit diskutiert und ausgetauscht haben.“

In der zweiten Hälfte des Workshops wurden anhand von verschiedenen Beispielen wie einem TV-Film, einer Doku und einem Kinofilm die einzelnen Schritte für nachhaltiges Produzieren erarbeitet. Die drei Arbeitsgruppen waren dabei gefordert, Handlungsfelder zu definieren und zu priorisieren. Bei Reise-intensiven Produktionen bietet es sich an, auf ein schlankes Team, Technik vor Ort  und auf öffentliche Verkehrsmittel am Drehort zu setzen.

Bei der Produktion des Fernsehfilms hat sich die Arbeitsgruppe  zum Ziel gesetzt, im Produktionsbüro möglichst digital zu kommunizieren und wenig Papier einzusetzen. Weitere Maßnahmen sind die Unterbringung der Crew in Bio-Hotels sowie ein Catering mit regionalen und saisonalen Produkten. Für die Organisation des nachhaltigen Drehs ist die Position eines  Aufnahmeleiter-Assistenten eingerichtet worden. „Gerade der Austausch zwischen den Teilnehmern hat alle bestärkt, dass das Thema wichtig und umsetzbar ist“, resümiert Geidel. Das ist neben dem praktischen Erkenntnisgewinn sehr wichtig gewesen.“