Am Ende wird noch alles grün

Visuelle Effekte, 3D-Animationen und Videospiele sind im digitalen Zeitalter auf dem Vormarsch. Auch die Wärme, welche die Rechner bei den Renderingprozessen generieren,lässt sich nutzen. Bei der Produktion der Animationsserie Plankton Invasion hat das französische Animationsstudio TeamTO seinen Energieverbrauch überwacht und effizient eingesetzt.

 

 

Die Pariser Firma Stimergy vermietet ihre leistungsstarken Computer-Ressourcen für das Rendering von 3D-Animationen oder Videospielen und nutzt die entkarbonisierte Wärme, um Gebäude damit zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu beliefern.

 

„Wir haben festgestellt, dass die Postproduktion ein Schlüsselfaktor ist, wenn es um die Auswirkungen der Film- und Medienproduktionen auf die Umwelt geht“, sagt Joanna Gallardo, Koordinatorin des französischen Konsortiums Ecoprod, das die Film- und Fernsehbranche mit grüner Expertise versorgt. „Ecoprod hat seinen Schwerpunkt jahrelang auf die Filmproduktion gelegt, aber es gibt eine wachsende Anzahl von grünen Innovationen im Postproduktionsbereich.“

 

Die in Paris und Valence ansässige TeamTO verfolgt schon seit ihrer Gründung 2008 einen nachhaltigen Ansatz, wozu Maßnahmen wie Ökostrom, Mülltrennung und energieeffizientes Equipment gehören. TeamTO hat zusammen mit Ecoprod einen CO2-Rechner für den Animationsbereich entwickelt, der zum ersten Mal bei der Produktion der Animationsserie Plankton Invasion zum Einsatz kam, in der winzige Kreaturen die Welt durch die Erderwärmung bedrohen.

 

 

„Für eine Animationsserie müssen mehr als 1.2 Millionen Einzelbilder gerendert werden. Für jedes Bild ist mehr als eine Stunde Rechenzeit erforderlich und jedes Bild muss mindestens zweimal gerendert werden“, erläutert Jean-Baptiste Spieser, technischer Leiter bei TeamTO. „Der Rechner ist wirklich hilfreich.“ Die Energieeffizienz wird bei TeamTO durch eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung optimiert. „Dadurch können wir 80 Prozent unserer Wärme wiederverwerten.”

 

Christophe Perron, Gründer und Chef von Stimergy, nutzt die Abwärme von Computerclustern, um damit ein öffentliches Schwimmbad in Paris zu beheizen. „Wir setzen eine nicht leitende Flüssigkeit ein, um unsere Server flüssig zu kühlen. Die gesamte von den Rechnern abgebene Wärme wird von der Flüssigkeit aufgenommen“, erläutert Perron. Dank dem Einsatz von Wärmetauschern kann Stimergy die Wärme zur Beheizung eines Schwimmbades oder Wohnhauses nutzen. „Wenn eine chinesische oder amerikanische Firma ein Jahr lang unsere Cluster des Schwimmbades in Butte-aux-Cailles nutzen würden, könnten 500 Tonnen CO2 gespart werden.“.

 

Stimergy schneidet seine Rechenleistungen auf die jeweiligen Anforderungen der Kunden zu. Der Platz auf den Servern wird auch für Datenspeicherungen genutzt. „Für Studios, die visuelle Effekte, 3D-Animationen und Videospiele produzieren, gibt es Spezialangebote.“

 

 

Spieser and Perron haben ihre Serviceleistungen auf dem Paris Images Digital Summit vorgestellt, wo grüne Postproduktionslösungen ein aktuelles Thema waren. Bei dem neuen Event der Ile-de-France Film Commission haben Kreative aus der ganzen Welt über neue Trends und Innovationen in den Bereichen in CGI, Motion-Capture, 3D und andere Technologien im Film-, Fernseh- und Medienbereich diskutiert. „Wir geben den Postproduktionsfirmen praktische Ratschläge, wie sie umweltfreundlicher produzieren können“, erklärt die Ecoprod-Koordinatorin, „und informieren sie über neue gesetzliche Auflagen, die ihr Equipment erfüllen soll.

 

Fotos: TeamTO/ Haut & Court/ Panache Productions/ La Cie Cinematographique/ Rhones Alpes Cinema/ Xavier Granet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert