A Beautiful Planet im IMAX-Format

In der neuen IMAX-3D-Doku A Beautiful Planet wird dem Zuschauer die Erde als ein sehr schöner, zerbrechlicher Ort vor Augen geführt, der sich wie ein Raumschiff in unserer Galaxie bewegt. Gefilmt worden ist die Doku von Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS, die für die Filmaufnahmen Instruktionen von dem amerikanischen Kameramann James L. Neihouse erhalten haben, der seit 40 Jahren als Spezialist für Unterwasseraufnahmen und Bilder aus dem Weltall Astronauten trainiert.

 

„Wir haben eine Analogie zur Internationalen Raumstation entwickelt, die als Raumschiff um die Erde kreist. Es kostet mehrere Milliarden Dollar und viele Jahre ein Raumschiff zu bauen, in dem sechs Menschen überleben können. Zudem muss ihnen ständig neues Material geschickt werden“, erklärt James L. Neihouse. „Unser Planet ist ein ähnliches Raumschiff mit sechs, sieben Milliarden Menschen an Bord, das jedoch von keiner Mission unterstützt wird. Wenn wir die Erde aus dem All betrachten, realisieren wir, wie schön sie ist, aber wir sehen auch die Luftverschmutzung über China, das Schmelzen der Gletscher in Grönland und die Abholzung der Wälder in Südamerika. Diese Probleme lassen sich nur lösen, wenn wir alle zusammenarbeiten. Deshalb müssen uns wie Crew-Mitglieder eines Raumschiffes verhalten – und nicht wie Passagiere.“

 

 

In einer Sequenz, die den Mars zeigt, wird ein Eindruck davon vermittelt, wie sich die Erde ohne Wasser verwandeln würde. „Am Ende werfen wir einen Blick den Planeten Kepler 168 F, der ähnlich groß wie die Erde ist und über Wasser verfügen könnte“, sagt der NASA-Trainer. „Aber er befindet sich mehr als 500 Lichtjahre von uns entfernt.“

 

 

Beim Dreh von A Beautiful Planet haben die Astronauten über 250.000 Fotos aufgenommen. Insgesamt fielen dabei 11,5 Terabyte Daten an. „Unser ursprüngliche Plan sah vor, die 4K-Daten mit SpaceX zur Erde zu transportieren, aber im Juni 2015 hatte dieses unbemannte Raumschiff ein Startproblem und explodierte eine Minute später“, berichtet Neihouse.

 

 

 

Da die Transport-Raumfähre neun Monate ausfiel, musste die Produktion eine andere Lösung finden, um die Daten zu erhalten. „Wir haben den Rekorder über ein Ethernet-Kabel mit dem Rechner verbunden und Bild für Bild von der Festplatte überspielt, was etwa eine Sekunde pro Frame dauerte. Auf diese Weise haben wir in sechs Wochen 1,5 Terabyte Daten übertragen.“ Da die SpaceX ausgefallen ist, hätte das 4K-Material sonst nicht rechtzeitig zur Erde transportiert werden können, um den Film pünktlich zum Kinostart fertigzustellen. „Das war eine Situation, in der wir melden mussten: ‚Houston, wir haben ein Problem‘.“

 

Fotos: © IMAX

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