Green Horizons in Braunschweig

Das 33. Internationale Filmfestival Braunschweig präsentierte mit Green Horizons zum fünften Mal eine Filmreihe zum Thema Nachhaltigkeit. In den verschiedenen Dokumentationen ging es um Thema wie Nahrungsmittelproduktion, Tierhaltung, ökologischer Landbau, Fischfang und Verschmutzung der Meere. Den mit 2.500 Euro dotierten Green Horizons Award, der die Druckerei Oeding Print gestiftet hat, erhielt der französische Filmemacher Martin Boudot für seine Doku Green Warriors: Paraguay‘s Poisoned Fields. In diesem Film geht es um Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Zerstörung und den Mut, sich dagegen zu wehren.

 

Der Dokufilmer Boudot beleuchtet darin die globale Produktions- und Vertriebskette, die mit dem Soja-Anbau verbunden ist – mit allen daraus resultierenden Konsequenzen für Menschen, Tiere und Umwelt. Die ärmliche Landbevölkerung muss hilflos mitansehen, wie direkt neben ihren Häusern die Soja-Felder mit hoch toxischen Insektiziden und Herbiziden eingenebelt werden. Nach den Besprühungen sterben manche Kinder und Tiere auf der Stelle, andere leiden aufgrund der DNA-Schädigung unter Behinderungen.

 

Bei seinen investigativen Recherchen in Paraguay bringt der Filmemacher in Erfahrung, dass auf den Soja-Plantagen giftige Substanzen versprüht werden, die in Europa schon längst nicht mehr zugelassen sind. Über die Nahrungskette landen sie auch dort auf den Tellern der Konsumenten. Von dem Anbau der Monokulturen, dem sogenannten „Paraguays Gold“, profitieren vor allem die Chemie-Konzerne und die weltweit agierenden Lebensmittel-Discounter.

Die zuständigen Politiker ignorieren diese Umweltverbrechen. Der französische Journalist schickt Pflanzenproben ins Labor und veranlasst gemeinsam mit einer Ärztin eine Reihenuntersuchung von betroffenen Kindern. Mit diesem Beweismaterial gehen sie an die Öffentlichkeit. Marin Boudot dokumentiert nicht nur die Missstände, sondern beeinflusst als Aktivist maßgeblich das Handlungsgeschehen. Sein Film ist erschütternd und zugleich ermutigend, denn er zeigt, dass Menschen etwas bewegen können, wenn sie sich gemeinsam gegen Unrecht auflehnen.

 

Green Warriors: Paraguay‘s Poisoned Fields schärft den Blick für komplexe Zusammenhänge: Die billigen Fleischprodukte haben einen hohen Preis – für die arme Landbevölkerung in Paraguay, aber auch für die Verbraucher in anderen Ländern“, konstatierte die Green Horizons-Jury aus der Regisseurin und Vorjahresgewinnerin Jasmin Herold, Green Film Shooting-Herausgeberin Birgit Heidsiek und Roland Makulla, der bei Oeding Print für das Projekt-, Qualitäts- und Umweltmanagement zuständig ist.

 

Die Braunschweiger Druckerei hat bei  ihrem neuen Produktionsstandort auf ein Plusenergie-Gebäude gesetzt, das über ein ausgeklügeltes Energiekonzept verfügt. Die Energie wird dort nachhaltig erzeugt, effizient genutzt und wiederverwendet. Der  Energiebedarf wird mittels einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem mit Windgas betriebenen Blockheizkraft erzeugt. Die Abwärme aus dem Produktionsprozess wird mit Hilfe von Warmwasserspeichern aufbereitet und weiterverwendet. Mit Hilfe einer Adsorptionskälteanlage wird die Wärme in Kühlung für das Rechenzentrum umgewandelt.

 

Nachhaltigkeit ist auch ein zentrales Kriterium bei der Auswahl der verwendeten Materialien. Zum Einsatz kommen dort zertifizierte Frischfaserpapiere aus nachhaltiger Waldwirtschaft oder Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Gedruckt wird standardmäßig mit Farben auf Pflanzenölbasis. „Es gibt keine Bio-Farben“, betont Makulla. Bei der Auswahl der Farben wird sichergestellt, dass diese weder Mineralöle enthalten noch gentechnisch verändertes Sojaöl. Einen genauen Aufschluss über die Inhaltsstoffe gibt jeweils das Sicherheitsdatenblatt. Bei der Vergabe des Blauen Engels müssen die Hersteller die entsprechenden Nachweise erbringen, die von der RAL Gütesicherung geprüft werden. Die Aluminium-Druckplatten werden nach dem Auswaschen zurück in den Kreislauf zum Entsorger gegeben. Auch der überwiegende Teil des Papierabfalls wird dem Recycling zugeführt.

 

„Nachhaltigkeit ist für uns Strategie und Grundlage für Zukunftsfähigkeit“, lautet das Credo des Unternehmens.“ Umweltbelastung und Treibhausemissionen sollen nicht nachträglich ‚grün gewaschen‘, sondern von Anfang an aktiv und gezielt vermieden werden.

Fotos: ©Patrick Slesiona/BIFF , GFS

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