Der Datenverkehr verdreifacht sich

Der weltweite Datenverkehr im Internet wird sich bis zum Jahr 2021 auf 3,3 Zettabyte verdreifachen, wie das US-Unternehmen Cisco in einer aktuellen Untersuchung prognostiziert. Zetta ist eine Zahl mit 21 Stellen, was einem  Gigabyte an Terabytes entspricht. Die Studie geht davon aus, dass in vier Jahren 58 Prozent der Weltbevölkerung online sein werden, was 4,6 Milliarden Menschen entspricht. Das Internet ist zu großen Teilen ein Klimakiller, da viele Server mit Energie aus fossilen Brennstoffen betrieben werden.

 

 

Jede Email, jedes Foto und jedes Video, das gestreamt wird, ist auf einem Server gespeichert, der rund um die Uhr läuft und Strom verbraucht. Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass eine Online-Recherche oder das Anschauen eines Videos im Internet nicht nur den Strom ihres eigenen Geräts benötigt, sondern immense Mengen an Energie für den Betrieb der Server aufgewendet werden müssen. Die Auslagerung der Daten ins Netz per Cloud Computing ist nur umweltfreundlich, sofern die Server mit Strom aus erneuerbaren Energie gespeist werden.

 

Ein Rechenzentrum verschlingt im ungünstigen Fall mehr als ein Drittel seines Energieverbrauchs allein für die Kühlung. Aus diesem Grunde werden viele Rechenzenren in skandinavischen Ländern wie Norwegen oder Island errichtet, wo sie mit kalter Frischluft gekühlt werden.

 

Google setzt in seinem Rechenzentrum statdessen auf Wasserkühlung. Dabei wird die Warmluft, die von den Servern abgegeben wird, vorübergehend von sogenannten “Hot Huts” aufgefangen. Dabei wird das Prinzip der Verdunstungskühlung genutzt. Wenn das aufgeheizte Wasser aus dem Rechenzentrum in den Kühltürmen durch ein Material nach unten fließt, das die Verdunstung beschleunigt, wird ein Teil des Wassers zu Dampf. Dieser Dampf wird von einem Lüfter nach oben gesogen, wobei überschüssige Wärme beseitigt wird. Dann wird das gekühlte Wasser wieder zum Rechenzentrum zurückgeführt.

 

Die Erzeugung von Wasserdampf ist nicht die einzige Art, um ein Rechenzentrum mit Wasser zu kühlen. Im Google Data-Center in Finnland wird beispielsweise Meerwasser zur Kühlung eingesetzt. “Das von uns entwickelte Kühlsystem pumpt kühles Wasser aus dem Meer in die Anlage, überführt die Betriebswärme mithilfe eines Wärmetauschers in das Meerwasser und kühlt dieses Wasser dann, bevor es wieder ins Meer zurückgeleitet wird. Da hierbei während des ganzen Jahres die gesamte von uns benötigte Kühlkapazität verfügbar ist, mussten wir überhaupt keine mechanischen Kühlgeräte installieren”, berichtet der Internet-Konzern.

 

Zur Wassereinsparung werden zwei Rechenzentren von Google zu 100 % mit aufbereitetem Wasser betrieben und ein drittes Rechenzentrum mit aufgefangenem Regenwasser gekühlt. Auch das Telekommunikationsunternehmen BT nutzt zur Kühlung seines Frankfurter Rechenzentrums ein Regenwassersammelbecken. Zu diesem Zweck werden dort in einem unterirdischen Tank 240.000 Liter Wasser für die Rückkühlung des Rechenzentrums gesammelt.

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