Bring Deinen eigenen Becher mit

Nachhaltiger Messebau, vegetarisches Essen, klimaneutrale Reisen und Abfallvermeidung gehören zu den Zielsetzungen des Nachhaltigkeitsmanifests, mit denen der European Film Market (EFM) den Filmmarkt der Berlinale umweltfreundlicher gestalten will. Für EFM-Direktor Matthijs Wouter Knol zählen dazu sowohl die Entwicklung von Strategien für ein sorgsames Energie-, Ressourcen- und Abfallmanagement als auch die Erzeugung eines nachhaltigen Arbeitsklimas.

 

Die Nachhaltigkeits-Initiative des EFM ist in die Aktivitäten eingebettet, die bereits in den Vorjahren der Berlinale ergriffen worden sind. Wir scheuen uns nicht, Ziele zu formulieren, für die wir noch keine Lösung haben“, erklärt der EFM-Direktor. „Wir möchten gerne transparent kommunizieren, wo wir Verbesserungsbedarf sehen und mit unseren Kunden in den Dialog treten.“ Die Aussteller sind gefordert, eigene Ideen und Erfahrungen einzubringen, die sich bereits in anderen Regionen der Welt bewähren.

 

Bei der Umsetzung seines Nachhaltigkeitskonzepts kann der Filmmarkt auf diverse Initiativen aufbauen, die bereits von der Berlinale umgesetzt worden sind. Allerdings besitzt das Branchenevent eine eigene Dynamik. Zu den Anforderungen gehört beispielsweise ein nachhaltiger Messebau. Die Standgestaltung beim EFM verfügt bereits über eine gute Bilanz. Seit 2006 wird das Material für den Bau der Messestände wiederverwendet. „Der abnehmende Einsatz von Fremdbauern erlaubt uns eine immer größere Kontrolle über das eingesetzte Material“, konstatiert Knol. „In der EFM Business Lounge testen wir ein neues Material für den Teppich, das sich ebenfalls wiederverwenden lässt.“

 

Gemäß der Devise BYOC (Bring Your Own Cup) sind Einwegbecher beim EFM tabu. Die Teilnehmer sind aufgefordert, ihre eigenen Becher mitzubringen oder das Pfandbechersystem der Berlinale zu nutzen. „Wir haben unseren Caterer verpflichtet, bei Getränken auf Einweggeschirr zu verzichten“, bestätigt Knol. Bei Speisen ist dieses Konzept noch nicht voll umsetzbar. Für eine nachhaltigere Versorgung mit Trinkwasser stehen Wasserspender, welche die Aussteller mieten können, zur Verfügung.

 

Beim Druck und Einsatz von Werbematerialien ist Nachhaltigkeit ebenso ein Thema. Der EFM setzt zur Beschilderung Platten aus zertifizierter Papierproduktion ein. „Wenn sich dieses Material bewährt, werden wir das Volumen weiter ausbauen.“ Der Reinigungsdienstleister wird vertraglich dazu verpflichtet, umweltfreundliche Produkte für die Reinigung einzusetzen und das Abfallmanagement wird optimiert.

 

Das nachhaltige Mobilitätskonzept sieht vor, den EFM-Teilnehmern Anreize für alternative Anreisemöglichkeiten zu bieten. Für das Shuttle-System sollen zusammen mit den Partnern grünere Alternativen entwickelt werden, deren Nutzung mit Belohnungen verbunden wird. Auch das EFM-Team will seinen ökologischen Fußabdruck senken. „Wie werden unsere Flugreisen reduzieren und die nicht vermeidbaren Flüge kompensieren“, versichert der EFM-Direktor. Nachhaltigkeit soll ebenso bei der Auswahl von Finanzierungspartnern, Sponsoren, Lieferanten und unterstützenden Unternehmen eine Rolle spielen. „Der EFM wird aktiv nach Partnern suchen, um den Markt gemeinsam mit ihnen nachhaltiger zu gestalten.“

 

Fotos: @ Lia Darjes/EFM

Veröffentlicht unter: Essen
  1. Wer gestern bei der Media Veranstaltung zur Nachhaltigkeit Matthijs Wouter Knol gehört hat, der denkt möglicherweise wie ich, selbst für die kleinen angekündigten Schritte, wie E-Shuttleautos, will sich der Kerl noch 5 Jahre Zeit lassen? Warum bestückt Sponsor VW den EFM Shuttle nicht schon heuer mit Elektroautos oder bietet eine Flotte von Tretrollern wie die eines Boardy an?
    Glücklicherweise wurde Matthijs gehörig der Kopf gewaschen vom folgenden Panel mit Jane Millichip (Sky), die über die zaghaften Ankündigungen von Matthijs sich wunderte und beklagte.
    Bei Matthijs wie auch bei der ganzen diesjährigen Berlinale ist das Thema Nachhaltigkeit noch ganz, ganz weit weg. Da helfen auch die großen Berlinale-Nachhaltigkeits-Poster nichts und so eine *hustel* grüne Veranstaltung wie oben beschrieben – mein Gott, das macht jede Uni in Berlin schon seit vier Jahren in ihren Mensen so!

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