Grüner Tatort

Auf Initiative der MFG Filmförderung Baden-Württemberg wird im Rahmen eines Pilotprojektes erstmals ein Tatort nachhaltig produziert. Die Dreharbeiten zu dem Tatort Fünf Minuten Himmel, bei dem Katrin Gebbe die Regie übernimmt, beginnen am 8. September in Freiburg im Breisgau. Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich von der Hochschule der Medien (HdM) begleitet. Die MFG übernimmt im Rahmen des Projekt „Green Shooting“ die Kosten für die wissenschaftliche Begleitung und das Coaching. „Wir fördern damit Produzenten, die sich einer ganzheitlichen unternehmerischen Verantwortung verpflichtet sehen”, erklärt der MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen. “Die Initiative soll die Filmbranche im Land sensibilisieren.”

 

 

Produziert wird das Tatort-Special Fünf Minuten Himmel mit Heike Makatsch in der Hauptrolle von Ziegler Film Baden-Baden im Auftrag von SWR und ARD Degeto. “Der Tatort eignet sich in optimaler Weise als Pilotprojekt”, unterstreicht Marc Müller-Kaldenberg, Geschäftsführer von Ziegler Film Baden-Baden, “denn die von SWR und Degeto finanzierte Ziegler Film-Auftragsproduktion entsteht mit einem üblichen TV-Budget und wird dadurch für uns und für andere Produktionen leicht übertragbare Ergebnisse und Erfahrungswerte liefern.” In der Praxis stelle sich für ihn die Frage, ob es ökologischere Alternativen zum üblichen Produzieren gebe und ob dies möglicherweise etwas teurer seien. Das Ziel dieser Produktion sei, dabei einen möglichst effektiven Mittelweg zu finden und am Set das Bewusstsein für die Umwelt stärken.

 

 

Mit Freiburg als Drehort, wo viele regional und nachhaltig agierende Dienstleister anssässig sind, verfügt die Produktion über ein ideales Umfeld für das Pilotprojekt. Die Film Commission in der Region Freiburg steht nicht nur als Berater zur Verfügung, sondern stattet die Produktion während der Dreharbeiten mit Fahrrädern aus und ermöglicht damit eine ressourcenschonende und effiziente Mobilität am Set.

 

Als Green Coach ist die Münchener Agentur Tolle Idee an diesem Projekt beteiligt, welche die Beratung für eine nachhaltigen Produktionsweise übernimmt. Die Filmakademie Baden-Württemberg rekrutiert aus ihrem Alumni-Netzwerk eine Nachhaltigkeitsbeauftragte, die über Erfahrung in der Produktion verfügt und die Dreharbeiten begleiten wird. Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts übernimmt Professor Boris Michalski vom Institut für angewandte Narrationsforschung an der HdM.

 

Das Ziel des Pilotprojekts „Green Shooting“ ist es, Produzenten über gesetzliche Vorschriften hinaus dabei zu unterstützen, eine ganzheitliche Verantwortung für ihr unternehmerisches Handeln – Corporate Social Responsibility (CSR) – zu übernehmen. CSR bedeutet, dass ökonomische Entscheidungen unter der Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Bedingungen zu Gunsten eines nachhaltigen Mehrwerts getroffen werden. Da bei einer Filmproduktion kurzfristig große Mengen an Ressourcen aufgewendet werden und es zahlreiche Schnittstellen zu den diversen Dienstleistern und Produktionspartnern gibt, birgt diese ein großes Potential für eine nachhaltige Ressourcen-Planung und das damit verbundene Wissensmanagement.

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