Grünes Licht aus Hollywood

Als Baz Luhrmann F. Scott Fitzgeralds Roman Der große Gatsby mit Leonardo DiCaprio in der Titelrolle auf die Leinwand gebracht hat, sah es so aus, als seien die wilden zwanziger Jahre zurückgekehrt. Doch hinter den Kulissen herrschte ein anderer Zeitgeist. Warner Bros., die in Hollywood bereits eine grüne Führungsrolle spielen, haben ihren ambitionierten Ansatz, auf Nachhaltigkeit zu achten, auch in Australien umgesetzt.

„Nachhaltige Produktionen haben bei Warner Bros. sowohl international als auch national einen sehr hohen Stellenwert“, bestätigt Willi Geike, President & Managing Director Warner Bros. Pictures Germany. „Unter dem Motto „Going green“ unterstützt Time Warner schon seit vielen Jahren alle Maßnahmen innerhalb des Konzerns die zur Reduktion von Müll und zur Senkung des allgemeinen Energieverbrauchs führen.“ Das Hollywoodstudio hat grüne Richtlinien für nachhaltige Praktiken im Produktionsbüro, Studio und bei Außendrehs entwickelt. Dazu gehören die elektronische Verteilung von Papieren und Mustern, der Einsatz von LED-Lampen am Set, Mülltrennung, Wiederverwertung sowie Recycling.

Darüber hinaus investiert Warner Bros. in energieeffiziente Beleuchtung wie die jüngste LED-Technologie. LED ist 85 Prozent energieeffizienter als herkömmliche Leuchten, produziert weniger Hitze, so dass die Klimaanlagen weniger beansprucht und keine Glühbirnen mehr ersetzt werden müssen. Das Studio verfolgt die nachhaltige Zielsetzung, seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, der durch die weltweite Spielfilmproduktion generiert wird.

Der große Gatsby ist die erste US-Studioproduktion, die nach grünen Richtlinien in Australien gedreht worden ist. Die Schauplätze in Sydney, darunter das märchenhafte Schloss von Gatsby, fungierten als Drehort für Long Island. Vor Beginn der Dreharbeiten hat sich Jon Romano, der Produktionsleiter für Nachhaltigkeit bei Warner Bros. Pictures, 2010 mit GreenShoot Pacific (GPS) in Los Angeles getroffen, die als Nachhaltigkeitsbeauftragte den Dreh von Der große Gatsby betreut haben. Neben der logistischen und strategischen Unterstützung hat sich GreenShoot Pacific dabei auf die grüne Beratung am Set konzentriert, täglich Merkblätter ausgegeben und, wenn immer es möglich war, direkt mit den einzelnen Gewerken zusammengearbeitet. Die Crewmitglieder aus den verschiedenen Abteilungen wie Szenenbild, Kostüm, Catering und Komparserie waren begeistert, umweltfreundliche Maßnahmen wie das Sammeln von Glühbirnen oder Mülltrennung vorzunehmen.

„Es stimmt nicht, dass grünes Produzieren automatisch mehr Kosten mit sich bringt“, unterstreicht Jess Conoplia, Business Development Manager bei GreenShoot Pacific in Los Angeles. „Natürlich dauert es eine Weile, Veränderungen umzusetzen oder neue Lösungen zu finden, aber wenn diese erst einmal in den Abläufen verankert sind, wirken sie sich kostenneutral oder positiv aus.“
Ähnliche Erfahrungen hat der deutsche Autor, Regisseur und Produzent Michael Bully Herbig gesammelt, der seinen neuen Kinofilm Buddy nachhaltig produziert hat und damit nun ein grüner Vorreiter in Deutschland ist. Seine Anstrengungen haben sich ausgezahlt: Die Warner Bros. Filmproduktion ist dafür mit einem Grünen Drehpass von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) ausgezeichnet worden. „Warner Bros. unterstützt deutsche Produzenten gerne auch weiterhin dabei, nachhaltig und gleichzeitig kostenbewusst in Deutschland drehen zu können“, resümiert Geike.