Auf die grüne Tour

Mit der Weltpremiere seines neuen Dokumentarfilms Bikes vs Cars hat der schwedische Filmemacher Frederik Gertten beim SXSW Film Festival in Austin/ Texas ein grünes Event kreiert. Hunderte von Zuschauern radelten auf Fahrrädern zur Open-Air-Screening, die in einem Park stattfand. In Bikes vs Cars  führt Frederik Gertten, der bereits  mit Dokumentarfilmen wie BANANAS und Big Boys Gone Bananas international für Furore sorgte, dem Zuschauer das gigantische Verkehrchaos vor Augen, das sich Tag für Tag an vielen Orten auf der ganzen Welt abspielt.

 

 

“Ich komme aus Malmö, einer Stadt in Schweden, in der es völlig normal ist, seine Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen”, erklärt Frederik Gertten. “Bei meinen Reisen in andere Orte auf der Welt habe ich mich oft gefragt, warum es dort eigentlich kaum Fahrradwege gibt, denn dadurch ist das Radfahren viel gefährlicher. Dabei bringt es viel mehr Spaßt, eine Stadt mit dem Rad zu durchqueren." Der massenweise Einsatz von Autos als individuelles Fortbewegungsmittel führt hingegen  zu einem wachsenden Verkehrskollaps. Hinzu kommt, dass durch die ständigen Staus Millionen von Stunden nicht produktiv genutzt werden können. „Da diese Entwicklung zu wachsendem Unmut führt, sind die Städte gefordert, neue Verkehrskonzepte zu entwickeln.”

 

PEDAL_DRIVEN_CINEMARadfahren liegt zunehmend im Trend. Aus der Begeisterung, die Freiheit auf zwei Rädern zu genießen, ist eine politische Bewegung entstanden, die eine bessere Stadtplanung und sichere, separate Fahrradspuren fordert. Doch während der Klimawandel als eine wachsende Herausforderung erkannt wird, verkauft die Autoindustrie mehr Fahrzeuge als jemals zuvor. Die Anzahl von derzeit einer Milliarde Autos wird sich bis 2020 auf rund zwei Milliarden verdoppeln. „Wir fürchten auch den Klimawandel, aber wir versuchen, etwas dagegen zu unternehmen”, unterstreicht der Regisseur. „In Kopenhagen und Amsterdam fahren rund vierzig Prozent der Einwohner mit dem Rad. Wenn wir es schaffen, diesen Prozentsatz auf große Städte zu übertragen, kann aus dieser Utopie Wirklichkeit werden.”

 

Screen SWSXBei der Weltpremiere von Bikes vs. Cars hat dieser nachhaltige Ansatz funktioniert. „Die Open Air-Vorführung erfolgte komplett Pedal-betrieben”, berichtet Mikael Svensson von der Oresund Film Commission in Schweden. Bei seinem Besuch des SXSW Film Festivals fuhr er 15 km mit dem Rad durch Austin, um zu diesem spektakulären Screening zu gelangen, zu dem die meisten Zuschauer mit dem Fahrrad kamen.

 

CLIP-01014A7C„Zunächst wurde die aufblasbare Leinwand von verschiedenen Leuten aufgeblasen, die auf ihren Rädern saßen und den ganzen Film über in die Pedale traten", erklärt der Film Comissioner. "Das ganze Event lief komplett ohne Strom. Das war ein unglaubliches Erlebnis.“

Produziert worden ist Bikes vs. Cars von der in Malmö ansässigen WG Film, welche die Produktion der Doku mit Hilfe einer Kickstarter-Kampagne finanziert hat. Nach der Weltpremiere in Austin tourt Frederik Gerrten mit Bikes vs. Cars durch Mexiko, wo Ambulante den Dokumentarfilm an verschiedenen Orten präsentiert.

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