Sheffield Docs: Grüne Produktion

Eine wachsende Anzahl von Filmemachern, die sich in ihren Dokumentarfilmen mit Natur- und Umweltthemen beschäftigen, setzt auch hinter der Kamera auf eine nachhaltige Produktionsweise. Einen Überblick über diverse Maßnahmen gab die der Panel-Diskussion Documentary film production goes green, welche die Green Film Shooting-Herausgeberin Birgit Heidsiek für das European Documentary Network beim Sheffield Doc Fest moderierte.

 

Zu Gast war dort der deutsche Filmregisseur und Produzent Carl A. Fechner, der mit seinen Dokus Die 4. Revolution und Power to Change nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende geleistet, sondern seine Filme zugleich nachhaltig produziert hat. Dazu gehörte beispielsweise, konsequent auf Flugreisen zu verzichten und stattdessen auf Fahrgemeinschaften mit dem Zug, Bus oder seinem Elektroauto BMW i3 zu setzen. Anstatt nach Japan zu fahren, um dort die Ruinen von Fukushima zu filmen, verwendete das Team Archivmaterial.

 

Zu den grünen Maßnahmen bei fechnerMEDIA zählen außerdem Ökostrom, Müllvermeidung, der Einsatz von LED-Scheinwerfern  sowie vegetarisches Catering. “Zwei Mitarbeiter kümmern sich bei uns in der Firma jeweils um das Kochen”, berichtet Carl A. Fechner. “Wir nutzen die gemeinsame Mittagspause, um uns in Ruhe miteinander auszutauschen.” Das selbst zubereitete Essen ist nicht nur gesünder, sondern auch wesentlich günstiger.

 

Ein Großteil der grünen Maßnahmen, die sich im Spielfilmbereich umsetzen lassen, gelten genauso im Doku-Bereich, wie Christiane Dopp, Film Comissioner der Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein (FFHSH) erläuterte. Energie und Transport bleiben auch bei der Produktion von Dokumentarfilmen die größten Faktoren. Aus diesem Grunde hat der britische Serien-Produzent Paul Bradshaw, der bei der BBC in Bristol die Naturfilm-Abteilung leitet, bei Produktions wie Wonders of the Monsoon and Earth’s Greatest Spectacles lokale Talente als Kameraleute oder Assistenten engagiert.

 

Bei den BBC-Produktionen gehört es zur Maßgabe, möglichst auf den Einsatz von Generatoren zu verzichten. Um unterwegs  Strom vorhalten zu können, wurden leistungsstarke Batterien am Feststromnetz aufgeladen und von den Team-Mitglieder im Rucksack sogar bis auf die Bergkuppe transportiert . “Unser Ansatz ist, den Zuschauern die Wunder der Natur zu vermitteln", erklärt Paul Bradshaw, "und versuchen, sie dabei so wenig wie  möglich ökologisch zu belasten.”

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