Kommen Rührgeräte in den Himmel?

Hardware-Obsoleszenz ist ein zunehmendes Problem in unserer modernen Gesellschaft, in der mit sinkernder Halbwertzeit von Handys und Computern wachsende Mengen an Elektroschrott produziert werden.  In dem Dokumentarfilm Kommen Rührgeräte in den Himmel? geht der deutsche Filmemacher Reinhard Günzler der Frage nach, wo und unter welchen Bedingungen der größte Teil unserer Gebrauchsgegenstände heute hergestellt wird.

 

“Warum werfen wir vieles davon schon nach wenigen Jahren wieder auf den Müll?”, fragt sich der Filmemacher. “Können wir zu einem Ding, dem nur eine geringe Lebenserwartung vergönnt ist, noch eine respektvolle Beziehung entwickeln?” In seinem Film stößt eine Schweizerin auf einem Flohmarkt auf einen alten Mixer aus DDR-Zeiten –  den RG 28: Er leuchtet in grellem Orange, ist deutlich älter als sie selbst – und trotzdem noch tadellos in Form.

 

Um hinter das Geheimnis der Langlebigkeit dieses Rührgerätes zu kommen, begibt sie sich auf eine Forschungsreise in die Welt der Gerätschaften. Sie fragt Konstrukteure und Technologen, Designer und Ökonomen, Historiker, Theologen und Psychologen: In welchem Verhältnis stehen wir zu unseren Erzeugnissen? Und wie verändert sich diese Beziehung?

 

04-rg28-laura-angelina-palacios-als-carmenBei ihren Recherche begegnet sie den Menschen, die einst den RG 28 gebaut haben. Sie hört Geschichten von einer fremden, untergegangenen Wirtschaftsform, einem System, in dem die Mitarbeiter sich mit „ihrem“ Betrieb und „ihren“ Produkten vollkommen identifizieren konnten. Das wirft die Frage auf, ob die innere Verbundenheit des Schöpfers mit seinem Werk die wesentliche Voraussetzung für ein gutes Produkt ist. “Macht es einen Unterschied, ob wir Dinge herstellen, um einen Unternehmer oder einen Aktienbesitzer noch ein bißchen reicher zu machen”, fragt Günzler. “oder ob wir Dinge schaffen, von denen wir glauben, dass die Menschen sie brauchen?”

 

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