Zum zehnjährigen Jubiläum des Tageslicht- Scheinwerfers M18 bringt das Filmtechnikunternehmen ARRI eine limitierte Sonderedition heraus, bei der das Gehäuse mit dem Jubiläumslogo bedruckt ist. Der M18, der nach dem großen ARRIMAX als zweites Modell der M-Series (ARRIMAX, M90, M40, M18 und M8) herausgekommen ist, feierte 2009 auf der IBC in Amsterdam seine Weltpremiere. Der äußerst kompakte, leistungsstarke 1800-Watt-Tageslicht-Scheinwerfer vereint das Design der True-Blue-Reihe mit dem optischen System des ARRIMAX, das von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit dem Scientific and Engineering Award ausgezeichnet worden ist.
Der M18 wird seit einem Jahrzehnt an Filmsets auf der ganzem Welt eingesetzt. Zu den jüngsten Spielfilmproduktionen, bei denen er für gutes Licht sorgte, gehören Dunkirk, Sauerkrautkoma sowie die Serien Dark, Parfum und The Alienist. „Was mir am M18 am meisten gefällt, ist die Vielseitigkeit in Kombination mit der kompakten Größe und der unglaublichen Leistung“, erklärt der Werbefilmer und Oberbeleuchter Michael Matuschek. „Die einfache Handhabung und die haushaltsüblichen Voraussetzungen für den Einsatz machen den M18 zu einer guten Wahl für meine Drehs.“
Bei identischer Größe wie ein 1200-Watt-Scheinwerfer mit Parabolreflektor liefert der M18 etwa 70 Prozent mehr Licht bei gleichbleibender Farbqualität. Dabei fokussiert der M18 zwischen 20 und 60 Grad und benötigt wie alle Leuchten der M-Series keine Vorsatzlinsen. Der Betrieb ist ohne Generator und nahezu überall auf der Welt mit haushaltsüblichen Steckdosen möglich. Der wetterfeste, einfach zu wartende M18 erfüllt die Anforderungen der Schutzart IP23 und eignet sich somit bestens auch für den Außeneinsatz.
Green Film Shooting hat Anna Lena Binder, Junior Product Manager Lighting bei ARRI, zur Energieeffizienz des M18 befragt. Wie hoch ist der Stromverbrauch?
In Verbindung mit unseren elektronische Vorschaltgeräten: 2600 VA (max.) Cos φ ≈ 0.98
Lässt sich der M18 in eine Energieeffizienzklasse einordnen?
Für diese Art von Scheinwerfern für den professionellen Gebrauch sind keine Energieeffizienzklassen vorgesehen. Wenn wir vom Leuchtmittel der Lampe mit einer Lichtausbeute von 90 lm/W sprechen, ist eine 1800 W Lampe im Vergleich zu einem durchschnittlichen LED Leuchtmittel mit 100 lm/W jedoch sehr effizient. Sprechen wir jedoch vom Scheinwerfer und der Systemeffizienz, wird beim Tageslichtscheinwerfer der Output der Lampe nahezu ohne Verluste umgesetzt und resultiert in einer hohen Beleuchtungsstärke. Beim LED Scheinwerfer wird das Licht zunächst in einigen Schritten gemischt und gerichtet, wodurch der Output minimiert wird.
Entspricht der M18 den neuen Ökodesign-Anforderungen?
Die Scheinwerfer von ARRI fallen nicht unter die Pflicht der Energieverbrauchskennzeichnung. Momentan wird die Ökodesign Richtlinie für professionelle Beleuchtung heiß diskutiert.
Wie gestaltet sich die Nutzungsdauer? Sind die Scheinwerfer schon zehn Jahre praktischen im Einsatz? Wie robust bzw. reparaturanfällig sind sie? Können sie nach Ablauf der Garantie repariert werden?
Im Allgemeinen bietet ARRI eine erweiterte Gewährleistung für Tageslichtsysteme von insgesamt fümf Jahren anstatt der üblichen zwei Jahre. Nach Abkündigung eines Produktes (die beim M18 noch lange nicht absehbar ist) hält ARRI elektrische Ersatzteile für mindestens fünf Jahre und mechanische Ersatzteile für mindestens zehn Jahre bereit. ARRI legt größten Wert auf die Qualität, Robustheit und Langlebigkeit der Scheinwerfer, Zubehöre und Ersatzteile bis hin zur letzten Schraube.
“Die Medien spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist wichtig, in Filmen, im Fernsehen und all den anderen Auswertungskanälen immer wieder darauf hinzuweisen, dass es Lösungen gibt, die wir heute umsetzen können. Wir müssen die Menschen ansprechen und sie zum Handeln auffordern. Filme wie Avatar, The Day After Tomorrow und Dokus wie Years of Living Dangerously, bei der ich stolz darauf war, dabei sein zu können, sind sehr beliebt; sie erreichen und inspirieren Millionen von Menschen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass vor allem Filme mit ihrer starken Inspirationskraft die Menschen dazu bewegen können, selbst aktiv zu werden. Es ist großartig zu sehen, das einige meiner Freunde aus der Filmbranche mit Klimaschutzorganisationen zusammenarbeiten, um diese Nachrichten weiter zu verbreiten.“
"Es ist höchste Zeit, Dreharbeiten in Deutschland endlich ein wenig ‚grüner‘ und nachhaltiger zu organisieren. Bisher staune ich Bauklötze, wie umweltfeindlich der Großteil unserer Branche arbeitet.
Das fängt mit den bis heute nur einseitig bedruckten Drehbüchern an, geht mit den PET-Flaschen in Produktionsbüros und den Unmengen an Plastikmüll bei jedem Catering weiter und hört bei den dicken Limousinen zwecks Roter-Teppich-Vorfahrten leider nicht auf.
Ich lasse mich seit Jahren gerne belächeln, wenn ich mit meiner eigenen Tasse komme und mich weigere, von Papp- oder Plastiktellern und mit Plastik-Besteck Billigfleisch zu mampfen. Es wäre großartig, wenn der Grüne Drehpass hier etwas verändern könnte."
„Es ist fantastisch, dass sich mittlerweile Filmemacher auf der ganzen Welt zusammenreißen und versuchen, ihre Filme so nachhaltig wie möglich zu drehen. Ich denke, wir sollten die starke Kraft der bewegten Bilder nicht unterschätzen, welche die Herzen und Seelen der Menschen verändern.
Neben dem Versuch, in unserem eigenen Bereich umweltbewusster zu handeln, können wir auch das Bewusstsein dafür schärfen. Denn Kino kann die Welt verändern.Die Filmemacher sollten damit beginnen, diese wirkungsvolle Waffe einzusetzen und ihre Kamera in die Hand nehmen.
Lasst uns nicht nur versuchen, „weniger schlecht“ zu sein. Lasst uns versuchen, das Richtige zu tun, um eine Veränderung zu bewirken, die wir alle dringend benötigen.“
“Wir leben in einer Zeit, in der wir uns nicht mehr verantwortungslos der Natur gegenüber verhalten dürfen. Um so wichtiger ist es, dass auch Filmproduktionen versuchen, so umweltschonend wie möglich zu arbeiten. Ein Filmteam produziert jeden Tag Berge von Müll. Ich selbst versuche beim Dreh auf Plastikbecher zu verzichten, bringe meine eigene Tasse mit, benutze umweltfreundliche Kosmetika und vermeide unnötige Einzelfahrten.”
Foto ® Maddalena Arosio
Darren Aronofsky, Regisseur von Noah / Jurypräsident der 65. Internationalen Filmfestspiele Berlin
“Als wir Noah gefilmt haben, war uns klar, dass wir einen Film über den ersten Steward der Welt drehen, deshalb wollten wir selbst gute Stewards sein. Bei Dreharbeiten fällt in der Regel unglaublich viel Müll an. Durch Organisationen wie die Earth Angel waren wir in der Lage, das ein bisschen einzudämmen.”
„Wir sind grün. Bei einer Filmproduktion fällt sehr viel Müll an, was uns besonders bewusst wird, wenn große Sets abgebaut werden. Wir beteiligen uns deshalb stark an einem Recycling-Programm. Wir unternehmen all diese Anstrengungen, um so nachhaltig wie möglich zu sein.“
Vorsitzende des PGA Green West / Produzentin und Moderatorin von EcoPop TV
„Als Fernseh- und Filmproduzentin versuche ich, möglichst viele umweltfreundliche Handlungen in meine Geschichten einzubauen. Denn das ist genauso wichtig, wenn nicht sogar mehr, wie nachhaltig hinter den Kulissen zu arbeiten!
Zu diesem Zweck beteilige ich mich an PGA Green, der grünen Initiative des Producers Guild of America. Wir unterstützen Produzenten mit praktischen Ratschlägen und einem CO2– Rechner, damit sie nachhaltiger produzieren.
Wir haben in Partnerschaft mit den Hollywoodstudios den kostenlosen www.greenproductionguide.com kreiert, der als grüne Datenbank mit über 2.000 Lieferanten weltweit nachhaltige Produktionslösungen bietet!“
„Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die Gelegenheit bekomme, in einem grünen Film mitzuspielen. Unsere Umwelt ist, was uns inspiriert, deshalb müssen wir sie schützen.“
Regisseur (Fraktus, Dorfpunks, Am Tag als Bobby Ewing starb)
„Es ist etwas peinlich, dass das grüne Thema jetzt erst in unserer Branche ankommt, denn es gibt schon lange viele Möglichkeiten, effizienter zu drehen.
Technische Innovationen wie energiesparende Beleuchtungstechnik sind dabei genauso wichtig wie die Sensibilität jedes einzelnen Team-Mitglieds.“
Douglas Trumbull, Produzent, Regisseur und Visual Effects Supervisor (2001: Odyssee im Weltraum, Blade Runner)
„Die Trumbull Studios in Massachusetts versuchen so grün zu sein wie möglich, wozu der Einsatz von LED-Scheinwerfern, Sonnenenergie und Solar-Laptops gehört. Und zwar nicht nur, weil die Stromstärke und der Drehstrom an unserem Standort begrenzt sind, sondern weil wir davon überzeugt sind, dass wir als Branche gegenüber der Allgemeinheit und unserem Planeten die Verantwortung haben, sauber zu produzieren.“
Wir planen, einen digitalen Film in 3D 4K mit 120 Bildern pro Sekunde an entlegenen, unzugänglichen Orten zu drehen, an denen es keinen Strom gibt. Solarstrom ist der Weg, den wir einschlagen müssen.“
Dieter Kosslick, Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin
„Die Berlinale beschäftigt sich schon seit Jahren aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wir begrüßen es sehr, dass nun eine wachsende Anzahl von Filmemachern, darunter unser diesjähriger Jury-Präsident Darren Aranofsky, am Set grünen Regeln folgt.“
Benoit Delhomme
Kameramann (Theory of Everything, The Most Wanted Man)
„Ich habe nie konkrete Vorgaben erhalten, wie ein grüner Film gedreht werden soll, aber wir versuchen, es umzusetzen. Das ist etwas Neues für mich.
Nachtszenen werden mitunter zu stark ausgeleuchtet. Ich vermeide das. Wenn ich etwas mit bloßem Auge sehen kann, reicht das auch für die Filmaufnahmen. So gesehen bin ich ein grüner Kameramann.“
Oscar-Preisträger Jeremy Irons, der in dem Berlinale-Wettbewerbsbeitrag Nachtzug nach Lissabon die Hauptrolle spielt, ist ein Fan der Mülltrennung. „Besonders in Deutschland hat sich viel getan. Ihr seid vorbildlich, was die Mülltrennung betrifft.“
Der Hollywoodschauspieler ist um die ganze Welt gereist, um für die Umwelt-Doku Trashed von Candida Brady zu werben, die sich mit der globalen Müllproblematik auseinandersetzt: „Wir kaufen etwas, werfen es weg, verbrennen es und dann ignorieren wir es“ , sagt Brady. „Zusammen mit Jeremy Irons als unseren Reiseführer entdecken wir, was mit den Milliarden Tonnen von Abfall geschieht, die jedes Jahr heimlich entsorgt werden.“
Seit der Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2012 hat Trashed diverse Auszeichnungen und Preise auf internationalen Festivals erhalten.
Helen Hunt
Schauspielerin
„Ich arbeite mit der amerikanischen Firma Sungevity zusammen, die Sonnenkollektoren für Privathäuser vermietet. Sie versteht es, innovative ökologische Konzepte zu entwickeln, die auch ökonomisch erfolgreich sind. Das ist mein kleiner, aber kontinuierlicher Beitrag zum Umweltschutz. Ich denke, wenn jeder etwas dazu beiträgt, kann das im Endeffekt sehr viel bewirken.“