Klimabilanzierung für Kultureinrichtungen

In Berlin ist die Anlaufstelle Green Culture an den Start gegangen, die künftig der Kultur- und Medienbranche bei der Entwicklung von klimaschonenderen Betriebs- und Produktionsabläufen zur Seite stehen soll. Neben speziellen Beratungs- und Weiterbildungsangeboten wird die Anlaufstelle eine eigens eingerichtete Helpline sowie ein Informationsportal zu betriebsökologischen Themen bereitstellen. Zudem wird sie regelmäßig zu Netzwerk- und Austauschforen laden, um ökologische Fragestellungen in und mit der Branche zu diskutieren. Dazu wird sie auch die von der Staatsministerin initiierten deutschlandweiten „Green Culture-Konferenzen“ fortsetzen.

 

„Der Start der Anlaufstelle Green Culture ist ein Meilenstein auf dem Weg zur ökologischen Transformation des Kultur- und Mediensektors", sagt die Kulturstaatsministerin Claudia Roth. "Mit der Anlaufstelle wollen wir dazu beitragen, diese Entwicklung durch Wissenstransfer über Best Practice-Beispiele und konkrete Handlungsmöglichkeiten auf die gesamte Branche auszuweiten. Daher laden wir alle Akteurinnen und Akteure, Initiativen und Institutionen auf Landes- und kommunaler Ebene dazu ein, sich mit ihren Erfahrungen und Anregungen daran zu beteiligen.“

 

„Die Anlaufstelle wird Kunst, Kultur und Medien und den sie produzierenden Menschen jetzt ganz praktische und einfach umzusetzende Angebote machen, wie sie auf die Herausforderungen der Zukunft reagieren und diese schon heute proaktiv adressieren können", sagt Jacob Sylvester Bilabel, Leiter der Anlaufstelle Green Culture. "Dies natürlich in enger Zusammenarbeit mit bestehenden Initiativen, Netzwerken und Angeboten, weil Transformation eben ein Team-Sport ist.“ Die Anlaufstelle Green Culture, die von der Delta1 gGmbH beantwortet wird, baut auf dem bereits vom Bund geförderten Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien auf.

 

Damit die Kultureinrichtungen nach einheitlichen Vorgaben ihre CO2-Emissionen erfassen, Einsparpotentiale identifizieren und nachhaltige Strategien entwickeln können, ist ein Klimabilanzstandard für Kultureinrichtungen entwickelt worden. Den Standard hat eine Gruppe von Experten erarbeitet, die Kulturdachverbänden angehören oder im Bereich Klimaschutz und Treibhausgasbilanzierung tätig sind.

 

„Mit den Klimabilanzierungsstandards können Kultureinrichtungen künftig die wichtigsten Stellschrauben zur CO2-Einsparung in ihren Betriebsabläufen selbst ermitteln“, unterstreicht die Kulturstaatsministerin. „Durch die einheitlichen Kriterien zur Datenerhebung entsteht erstmals auch eine bundesweite Vergleichbarkeit unter den jeweiligen Klimabilanzen. Dies ist nicht zuletzt ein entscheidender Schritt, um perspektivisch Klimaziele für den gesamten Kultur- und Mediensektor zu setzen und den ökologischen Wandel im Kulturbereich weiter voranzubringen.“

 

Foto: © J. Konrad Schmidt/BKM

  1. Hallo zusammen,
    super spannendes Thema, zu dem ich eine Frage habe: Wie können innerhalb von Scope 3.1 gekaufte Filmrechte und Lizenzensen bilanziert werden? Wie handhabt ihr das? Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
    Beste Grüße,
    Felix

    • Hallo Felix,

      das ist eine interessante Fragestellung. Da bisher nur von wenig Filmen die CO2-Emissionen überhaupt bilanziert worden sind, fehlt dafür die Datengrundlage. Zudem müsste generell geklärt werden, ob und wie hoch der Anteil den Lizenznehmern zugeordnet werden kann, denn Filme werden oftmals von mehreren Rechteinhabern für unterschiedliche Territorien lizenziert, da sich nicht jeder Produzent auf einen Buyout einlässt. Dieses Thema steht an.

      Beste Grüße
      Birgit

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