Klimaschutz muss auch bequem sein

Effizientes Energie- und Ressourcenmanagement liegt bei dem deutschen Postproduktionsdienstleister Bewegte Bilder in der DNA. Mit einem Gebäude in Holzständerbauweise, Außenluft-gekühltem Serverraum, einem elektronischen Bussystem zur selektiven Stromabschaltung, Photovoltaik zur Stromerzeugung, Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen und einer Regenwassernutzungsanlage ist das Tübinger Unternehmen vom Keller bis zum Dach nachhaltig aufgestellt.

 

Ob Titelgestaltung, Retuschen, Color Grading in der hauseigenen Kinogradingsuite, ADR- Aufnahmen, Sound Design oder Tonmischung in Dolby Atmos – das Full-Serviceangebot dieser innovativen Kreativschmiede ist stets klimaneutral. Das Herzstück des Unternehmens bildet der zentrale Serverraum, der statt einer Klimaanlage in der Regel mit Außenluft temperiert wird. „Wir setzen auf eine erhöhte Temperatur von 28 Grad, damit die Luftkühlung ausreicht“, erklärt Carsten Schuffert, Geschäftsführer der Bewegte Bilder Medien GmbH. Bei diesem Kühlverfahren strömt die kalte Außenluft über die Auslassdüsen am Boden flächendeckend in den Raum durch die Geräte, an deren Rückseite die warme Luft wieder abgesaugt wird.

 

„Die Geräte kommen durch Bündelung von Rechenprozessen näher an ihre Auslastungsgrenze“, erläutert Schuffert, „denn eine Kühlleistung ist immer erforderlich, auch wenn die Auslastung nur bei 10 bis 20 Prozent liegt.“ Größere Rechenprozesse wie Renderings laufen in Hinblick auf die Netzauslastung über Nacht. Auf Cloud-Hosting verzichtet das Unternehmen. „Das ist auch aus Kundenperspektive sicherer, denn wir arbeiten mit sensiblen Daten.“

 

Um ineffiziente Standby- Verbräuche zu vermeiden, werden nicht benötigte Geräte bei Bewegte Bilder konsequent ausgeschaltet. In den Arbeitsräumen lassen sich alle angeschlossenen Geräte, die keine ununterbrochene Stromversorgung benötigen, beim Verlassen des Raumes mit einem einzigen Knopfdruck abschalten. „Klimaschutz muss auch bequem sein“, sagt Schuffert. Die zentrale Steuerung der unterschiedlichen Stromkreise erfolgt über ein elektronisches Bussystem.

 

Dank der Regenwassernutzungsanlage wird das gesammelte Grauwasser für die Toilettenspülung, den Vorwaschgang der Waschmaschine so- wie die Gartenbewässerung eingesetzt. Um sämtliche Energie- und Ressourcenverbräuche systematisch zu analysieren und weitere Entwicklungspotentiale ausschöpfen zu können, hat sich Bewegte Bilder für das Umweltmanagementsystem EMAS Easy entschieden, mit dem ein Audit sowie eine Zertifizierung verbunden sind.

 

Als einfaches Werkzeug dient dabei das sogenannte Ecomapping, das die Erstellung von Karten zu Themen wie Energieverbrauch von Geräten oder Abfall vorsieht, um die Mitarbeiter in die Identifizierung von Schwachstellen einzubeziehen. „Zur grünen Postproduktion gehört für mich auch die soziale Komponente, die im übertragenen Sinn einen Einfluss auf das Klima hat“, betont Schuffert, der sowohl den Mitarbeitern als auch den Kunden mit dem großen Garten, Jobrad, Lastenfahrrad und einem Apartment für Übernachtungen eine gute Aufenthaltsqualität bieten möchte. „Das Wichtigste für unsere Kunden ist, dass sie bei uns eine gute Leistung bekommen, aber sie schätzen auch unseren Ansatz, der über die reine Reduzierung von CO2-Emissionen hinausgeht.“

 

Fotos: © Carsten Schuffer/Bewegte Bilder Medien GmbH

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