Grüner Fördergipfel in Malmö

Anlässlich des Nordisk Panorama Film Festival in Malmö lud 
Cine-Regio Green zu einer grünen Infoveranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der regionalen Förderung Film I Skåne und der Gemeinde Ystad in Schweden erfolgte. Charlotte Appelgren, Generalsekretärin von Cine-Regio, gab einen Einblick in die Aktivitäten und Initiativen der grünen Arbeitsgruppe. Zu den jüngsten Ergebnissen gehört der  Cine-Regio Green Report 2017, der in diesem Jahr auf dem Cannes Film Festival vorgestellt worden ist.

 

Der in zwölf Themen gegliederte Bericht gibt einen Überblick über die Ansätze im Bereich grüner Filmproduktion in zwölf europäischen Regionen. Die Implementierung der grünen Maßnahmen erfolgt jeweils mit unterschiedlichen Ansätzen und Anreizen. Die Modelle und Methoden sind von Region zu Region unterschiedlich, aber sie zielen immer auf den Klimaschutz ab. Die umweltfreundlichen Praktiken lassem sich in die Arbeitsabläufe jeglicher Film- und Medienprouktionen integrieren, wie diverse Projekte im Cine-Regio Green Report 2017 zeigen.

 

Luca Ferrario, Projektmanager der Trentino Film Commission, stellte das  T-Green Film Rating System vor, das die Produktionsfirmen bei einer umweltfreundlicheren Umsetzung ihrer Projekte begleitet. Die Grundlage der grünen Produktion bildet ein Nachhaltigkeitskonzept, das in der Vorproduktionsphase erstellt wird. Zu den grünen Empfehlungen gehören Optimierung des Energieverbrauchs, effiziente Organisation bei Transport und Unterbringung, nachhaltige Lösungen beim Catering, der Einsatz von wieder verwertbarem Material und Mülltrennung. Oftmals tragen die grünen Produktionspraktiken sogar dazu bei, die Kosten niedrig zu halten.

 

Das grüne Bonusprogramm wird von den meisten Produzenten in der Region angenommen. In der Startphase 2017 haben 13 von 21 Antragstellern beim Trentino Film Fund ihre Teilnahme an diesem System angemeldet. Fünf Projekte haben grünes Licht erhalten und werden im Rahmen des T-Green Film Rating-Systems mit zusätzlichen Punkten belohnt, die mit einem Förderzuschuss in Höhe von bis zu 10.000 Euro verbunden sind.  "Grüne Produktion ist auch ein Image-Gewinn", unterstreicht Luca Ferrario.

 

In Italien, dem Heimatland des Slow Food, ist nachhaltige Produktion ein echter Mehrwert.  Die Sardegna Film Commission hat bereits 2014 eine grüne Produktions-Initiative aufgelegt. Seit dem vergangenen Jahr werden die Projekte in Sardinien bei der Filmförderung mit fünf zusätzlichen Punkten belohnt, wenn sie beim Dreh den grünen Richtlinien folgen. Davon profitieren können Spielfilme, Fernsehproduktionen sowie Kurzfilme. Die Initiative trägt bereits Früchte. In Sardinien ist die erste nachhaltig produzierte italienische Fernsehserie Doctor Pietro entstanden, die in diesem Herbst ihre Erstausstrahlung hatte.

 

Diese grünen Initiativen, so betonte Charlotte Appelgren, können als Inspirationsquelle für andere regionale Filmförderungen dienen, die ebenfalls entsprechende Nachhaltigkeitskonzepte einführen möchten.

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