Grünes Event-Management bei der COP 23

Bei der Weltklimakonferenz in Bonn, auf der Regeln und Maßnahmen für die praktische Umsetzung der in Paris beschlossenen Klimaziele erarbeitet werden, wird auf umweltfreundliches Event-Management gesetzt. Die Umweltauswirkungen der zweiwöchigen Großveranstaltung werden mit Hilfe des international anerkannten Prüfsystems EMAS analysiert. Nicht vermeidbare CO2-Emissionen wie die An- und Abreise der Delegierten sollen im Anschluss ausgeglichen werden. "Wir gestalten die Konferenz so umweltfreundlich wie möglich”, erklärt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. “25.000 Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Gewohnheiten umweltfreundlich zu versorgen, ist eine große Herausforderung. Es ist deshalb erfreulich, dass alle Vertragspartner und Lieferanten die umweltfreundliche Ausrichtung der COP 23 aktiv und mit kreativen Ideen unterstützen."

 

Zu den Best Practices, die bei der Konferenz zum Einsatz kommen, gehören eine Reduzierung des Papierverbrauchs, Verwendung von Recyclingmaterial und eine überwiegend vegetarische Verpflegung mit hohem Bio- und Regionalanteil. Nachhaltigkeit ist auch ein Thema bei der Getränkeversorgung, dem Müllmanagement, der Mobilität sowie dem Energie- und Wasserverbrauch.Von den Konferenzmaterialien mit dem Namensschild bis hin zu den Trinkflaschen soll stets recyclingfähiges oder wiederbenutzbares Material verwendet werden. Die rund 100 Lieferanten und Dienstleister sind aufgefordert, einem Nachhaltigkeits-Kodex für die COP 23 zuz folgen. Für die Aussteller, Pavillon-Organisatoren und -Standbauer der COP wurden spezielle Nachhaltigkeitsrichtlinien entwickelt.

 

 

Um möglichst viel Müll zu vermeiden, stehen auf dem Gelände knapp 50 kostenfreie Trinkwasserbrunnen zur Verfügung. Jeder Konferenzteilnehmer erhält eine eigene Trinkflasche, wodurch mehr als eine halbe Million Plastikbecher eingespart werden können. Beim Catering, das überwiegend vegetarisch ist, wird Mehrweggeschirr eingesetzt. Mindestens 50 Prozent der angebotenen Speisen sind bio-zertifiziert, Fleisch und Fisch sogar zu 100 Prozent. Produkte Kaffee, Tee und Schokolade werden aus fairem Handel bezogen.

 

Die akkreditierten COP-Teilnehmer können für ihre Anreise kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel der Bonner Region in Anspruch nehmen. Zwischen den beiden Konferenzorten stehen kleine Elektro- und Brenstoffzellenbusse kostenfrei als Shuttles bereit. Darüber hinaus gibt es 600 Fahrräder, welche die Teilnehmer unentgeltlich nutzen können, um zwischen Bonn und der sogenannten Bula-Zone in der Rheinaue zu pendeln. In der Bula-Zone, die von Fidschi und dem Sekretariat der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) betreut wird, finden die eigentlichen Verhandlungen statt.

 

Der Strom für die Elektro-Shuttles stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Der effiziente Umgang mit Ressourcen wird auch den freiwilligen Helfen vermittelt, die angewiesen sind, die Raumbeleuchtung auszuschalten, wenn diese nicht benutzt wird. Die meisten CO2-Emissionen, die bei einem Großevent generiert werden, sind Energie und Transport. Der mit Diesel-Generatoren erzeugte Strom für die Zeltstadt sowie die Flugreisen der COP23-Teilnehmer sollen durch den Erwerb von Zertifikaten kompensiert werden. Als Zeichen der Partnerschaft mit dem Inselstaat Fidschi will die Bundesregierung Klimschutzprojekte unterstützen, die den kleinen Inselstaaten (SIDS, Small Island Developing States) zugute kommen.

 

Fotos: © BMUB/Dominik Ketz

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