Der Emmerich-Effekt

Das Zurich Film Festival (ZFF) hat den deutschen Regisseur Roland Emmerich mit einem A Tribute to… Award ausgezeichnet und ihm zu Ehre eine Retrospektive mit seinen Arbeiten präsentiert, zu denen Blockbusterhits wie Independence Day und The Day After Tomorrow gehören. "Da die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Umwelt mich sehr beunruhigen, war es mir wichtig, einen Film zu diesem Thema zu drehen",  erklärte Roland Emmerich bei der ZFF Masterclass.

 

Emmerich war in diesem Zusammenhang auf das Buch The Coming Global Superstorm von Whitley Strieber und Art Bell gestoßen. “Mir gefiel die Idee, dass durch einen Supersturm eine neue Eiszeit entsteht.  Im Zuge des Klimawandels müssen wir mit allem rechnen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dem Buch zugrunde liegen, sind absolut realistisch", betonte der Regisseur, der sich die Verfilmungsrechte an diesem Stoff sicherte. “Es war mir klar, dass ich den Titel ändern muss. Ich beschloss, das Drehbuch ein bisschen im Stil von Independence Day zu schreiben. Und genau das habe ich getan. Als der Film herauskam, hatte er den gleichen Effekt wie Independence Day."

 

The Day After Tomorrow ist 2004 ins Kino gekommen und hat weltweit mehr als 542 Mio. Dollar eingespielt. Das Actiondrama war zugleich der erste  Film in Hollywood, dessen CO2-Emissionen kompensiert worden sind. Die Organisation Future Forests schätzte, dass durch die Produktion des Films etwa 10,000 Tonnen CO2-Emissionen generiert worden sind. Die Kosten für den CO2-Ausgleich in Höhe von rund 200,000 Dollar hat Emmerich aus eigener Tasche bezahlt.

 

Die CO2-Emissionen von The Day After Tomorrow dienten auch als Basis  für eine Studie zur Nachhaltigkeit in der Filmindustrie, die 2006  an der University of California Los Angeles (UCLA) unter dem damaligen Gouverneur Arnold Schwarzenegger erstellt worden ist, um den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von Hollywoodproduktionen zu ermitteln.

 

Foto: © Zurich Film Festival/ 20th Century Fox

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