Beiträge zum Klimawandel in Venedig

Bei den 79. Internationalem Filmfestspielen in Venedig ist den Besuchern empfohlen worden, Leitungswasser aus den Brunnen auf dem Lido zu trinken, um Plastikmüll zu vermeiden. Diese Wahl haben die Protagonisten nicht in dem neuen Film Siccità (Dürre)  von Paolo Virzì, der auf der Filmbiennnale außerhalb des Wettbewerbs lief. In dem mit Silvio Orlando, Valerio Mastandrea und Monica Bellucci besetzten Spielfilm wird geschildert, wie eine lang anhaltende Dürre in Rom die Regeln und Gewohnheiten in der Gesellschaft immer mehr außer Kraft setzt.

 

 

 

Das  apokalyptische Szenario beschreibt auf ironische Weise, wie die gesellschaftlichen Konflikte explodieren, wenn es über Jahre nicht ausreichend  Wasser in Rom gibt. “Das ist, worauf wir zusteuern, das ist, was wir tun", erklärte Paolo Virzì mit Blick auf den Klimawandel und die soziale Lage in den letzten Jahren. Angesicht der existierenden Wasserversorgungsprobleme in Italien in diesem Sommer war dies der richtige Film zur richtigen Zeit. Die düstere Distopie Siccità wurde bei den Internationalen Filmfestspielen mit  dem Green Drop Award  ausgezeichnet.

 

Die Filmbranche  setzt auch hinter der Kamera auf Maßnahmen , um den Klimawandel zu bekämpfen. “Sustainable Screens 2022 Environmental Observatory on Cinema” war Thema von Podiumsdiskussionen bei der Venice Production Bridge, zu denen das Green Cross zusammen mit with ENEA, ANEC und der Sardinia Film Commission Foundation eingeladen hatte. In Italien  hat die Sardinia Film Commission das Thema Nachhaltigkeit in die Branche getragen. Mittlerweile setzen sich diverse Regionen mit dieser Thematik auseinander wie die Trentino Film Commission mit der Green Film-Checkliste und die Film Commission in Turin. In Venedig diskutierten Branchenvertreter darüber wie die verschiedenen Ansätze in ein gemeinsames System überführt werden können.

 

Zudem belasten die steil ansteigenden Energiepreise auch in Italien die Filmbranche. In den italienischen Kinos resultiert der mit Abstand höchste Stromverbrauch aus dem Einsatz von Klima- und Lüftungsablagen. Simone Gialdini, Vorsitzender des italienischen Kinoverbands ANEC berichtete, dass die Kinobetreiber im Rahmen einer staatlichen Förderung 100 Millionen Euro Unterstützung erhalten haben.

 

Der nachhaltige Umgang mit Energie und Ressourcen gehört zu den Themen, welche die Sardinia Film Commission den Filmproduktionen vermittelt, die dort auf der Insel drehen. Im Rahmen der 79. Internationalen Filmfestspiele in Venedig lud die Sardinia Film Commission die Filmemacher zu ihrer zehnten Jubiläumsfeier ein. Der Produzent Massimo Casula, der in Cagliari die Produktionfirma Zena Film gegründet hat, produziert seine Spielfilme, Kurzfilme und Stop-Motion-Produktionen nach den grünen Richtlinien.

 

 

Das Erstlingswerk Bentu von dem italienischen Filmemacher Salvatore Mereu feierte seine Premiere in der unabhängigen Programmreihe Giornate degli Autori in Venice. Dieses Spielfilmdrama ist auf einem alten Bauernhof angesiedelt, wo Wind und Wetter den Rhythmus der diktierenn. Der Kameramanne Francesco Piras ha den Film auf einer ARRI Alexa gedreht und dabei sogar bei den Innenräumen komplett auf den Einsatz elektrischen Leuchtmitteln verzichtet. Bei den Dreharbeiten ist kein Generator zum Einsatz gekommen.

In 19. Jahrhundert auf Sardinien angesiedelt ist die Geschichte von Il Muto di Gallura, mit der Matteo Fresi eine echte Begebenheit hat. Ein taubstummer Außenseiter ist über beide Ohren in eine hübsche Hirtentochter verliebt, was zu Konflikten zwischen zwei Familien führt. Die Auseinandersetzung endet in einer blutigen Fehde, der einst siebzig Menschen zum Opfer gefallen sein sollen. Das Historiendrama ist zum großen Teil auf Sardinien gedreht worden.

Photos & videos: © GFS

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