Filmhybrid-Premiere auf der Hamburg Open

Innovationen und aktuelle Branchentrends standen im Fokus der Hamburg Open, die als Networking-Event für die Broadcast- und Medientechnikbranche zum Jahresauftakt von der Hamburg Messe und Congress GmbH in Kooperation mit Studio Hamburg MCI veranstaltet wird. Zu den rund 170 Unternehmen, die aktuelle Technologien und Lösungen in Hamburg vorstellten, gehörten Hersteller von Kameras, Tontechnik, Lichtdesign, Postproduktionstechnik sowie Broadcast-Anwendungen wie Videomischer, Audiomischer, Intercom-Systeme, Displays und Konverter.

 

Ergänzt wurde die Broadcast- und Medientechnikmesse durch ein Seminarangebot mit Vorträgen zu praxisnahen und visionären Themen wie Remote Production, IP, Cloud Workflows und dem Metaverse. Auch Nachhaltigkeit war ein Thema. Der Studio Hamburg-Geschäftsführer Johannes Züll diskutiere mit Claus Pfeifer, Manager bei Sony Europe, und Stephan Heimbecher, der beim SWR Südwestrundfunk das neue Competence Center Produktion & Infrastruktur aufbaut, darüber wie sich Nachhaltigkeit im Broadcast-Bereich umsetzen lässt.

 

Die anvisierten Klimaziele erfordern auch umweltschonendere Lösungen für die Stromversorgung von Film- und Fernsehproduktionen, Veranstaltungen und andere mobile Anwendungen. Als Premiere auf der Hamburg Open präsentierte die neue Kölner Firma Kemama den Filmhybrid 30/60, der genügend Energie an Bord hat, um einen zehnstündigen Drehtag kontinuierlich mit 30KW zu versorgen. Das Herzstück des Filmhybrid 30/60 ist die 110kWh große Batterie des Elektrofahrzeugs, die zum Fahren des Fahrzeugs sowie zum Betrieb der Wechselrichter genutzt wird und über eine Phase-Balancing Funktion verfügen. Dadurch werden die drei Phasen einer möglichen Netzeinspeisung gleichmäßig belastet, selbst sofern auf der Ausgangsseite eine unsymmetrische Belastung wie beispielsweise einen 18 kW-Scheinwerfer erfolgt.

 

In das System können über bidirektionale Ein-/Ausgänge auch Feststromanschlüsse wie Typ-2 Ladesäulen in die Versorgung eingebunden werden, um die Kapazität des FH30/60 zu erhöhen oder die Batterien zu laden. Wenn der Ladezustand der Batterie zur Neige geht, schaltet sich ein 20kVA Range Extender zu, der mit C.A.R.E.-Diesel betrieben werden kann. Die Steuerung und Bordelektrik wird hingegen auch bei längeren Standzeiten über eine Photovoltaikanlage versorgt. Entwickelt worden ist der FH30/60 von Conrad Keuck, unter dessen technischer Leitung bereits der Prototyp des Filmhybrid 100 enstanden ist. Gemensam mit dem Maier Bros-Geschäftsführer Niels Maier das Unternehmen Kemama gegründet, das eine erste Kleinserie des FH30/60 fertigt.

 

Fotos: © Romanus Fuhrmann/ Hamburg Messe und Congress, GFS

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