Green Visions 2.0 in Potsdam

Mode und Müllberge, nachhaltige Landwirtschaft und die Nutzung natürlicher Ressourcen, Umweltgifte sowie der Einfluss von Lobbyisten gehören zu den Themen der insgesamt 26 Filme, die bei der zweiten Ausgabe des Potsdamer Film- und Wissenschaftsfestivals Green Visions Potsdam auf dem Programm stehen. Fast eine Milliarde Euro haben Interessenvertreter laut Lobbyregister des Bundestags 2024 ausgegeben, um politische Entscheidungen zu beeinflussen. Umwelt und Klima gehören zu den wichtigsten Themen, die diese speziellen „Influencer“ beeinflussen wollten.

 

Wie das geht, zeigen die Dokumentarfilme The White House Effect von Bonni Cohen, Pedro Kos und Jon Shenk und How to Poison a Planet von Katrina McGowan mit Mark Ruffalo. In diesem Film geht es um die Vergiftung durch die Ewigkeitschemikalien PFAS und PTFE, die zur Beschichtung von Teflonpfannen, aber auch in Lebensmittelverpackungen, Imprägnierssprays, Kosmetika und Löschschäume eingesetzt werden.  Die Filmvorführungen werden von Experten und Wissenschaftlern begleitet.

 

100 Milliarden Euro stehen den Bundesregierungen für ein besseres Klima zur Verfügung. Die Art und Weise, wie wir leben, heizt das Klima an. Es muss nicht sein, dass Gletscher schmelzen, Ozeane mit Plastik vermüllen und uns gefährliche Chemikalien im Alltag gefährden", betont der Festivaldirektor Dieter Kosslick. "Es gibt längst Alternativen und Lösungen für ein besseres Leben. Das wollen wir mit dem diesjährigen Green Vision-Programm zeigen.”

 

Zum ersten Mal kommen mit dem Potsdamer Kiez-Kino Festivalfilme in die Potsdamer Stadtteile Drewitz, Schlaatz, Waldstadt und Groß Glienicke. Zu sehen gibt es dort Umwelt-Klassiker wie Erin Brokovich von Steven Soderbergh und  Vergiftete Wahrheit von Toddd Haynes, in dessen Anschluss Birgit Heidsiek mit dem Ernährungstoxikologen Prof. Dr. Aswin Mangerich ein Podiumsgespräch zu den Auswirkungen der Ewigkeitschemikalien PFAS führt.

 

Das neue Beelitzer Kino ist mit einer Sondervorführung im Programm dabei und UNESCO Creative City of Film zeigt sieben ausgewählte Beiträge, die sich in kurzer Form kreativ mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Gemeinsam mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und Planet Narratives veranstaltet das Festival einen Nachmittag mit Filmen von dem japanischen Animationsfilmemacher Hayao Miyazaki sowie einen Gespräch über die „Kraft fiktionalen Erzählens und seinen Einfluss auf unser Denken und Handeln“.

 

Auf dem Markt für nachhaltiges Leben vor dem Filmmuseum Potsdam haben die Besucher Gelegenheit, sich zu verschiedenen Themen gezielt zu informieren und gutes Essen zu genießen. Der Markt gehört neben Film und Wissenschaft zu den drei Säulen des Festivals. Die thematische Bandbreite reicht vom Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltigen Unternehmen bis hin zu Kultur und Unterhaltung.

 

„Es ist schön, dass sich im zweiten Jahr das Marktangebot vergrößert hat, um dem Kinopublikum die Möglichkeit zu geben, dort in angenehmer Atmosphäre zu diskutieren, sich inspirieren zu lassen oder einfach nur die regionalen Speisen und Getränke zu genießen. Wir alle können zu einem prima Klima beitragen“, so Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam. Zum Festivalauftakt verleiht die Stadt Potsdam gemeinsam mit den Stadtwerken Potsdam, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Energie Forum Potsdam e.V. den Potsdamer Klimapreis 2025, mit den das Projekt „Potsdam gießt – Stadtgrün schützen“ erhalten hat.

 

Foto: © Peter Himsel/GreenVisions 2024

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