Vernetzung auf französisch

Dank der Gründung von Ecoprod, einem Zusammenschluss aus Filmförderungsinstitutionen, Fernsehsendern und Umweltorganisationen, ist Nachhaltigkeit im audiovisuellen Bereich in Frankreich ein Thema. Seit 2014 unterstützt die nationale Filmförderung CNC umweltfreundliche Investitionen mit sechs Millionen Euro pro Jahr. Fernsehsender wie France Télévisions rüsten ihre Nachrichten- und Sportstudios mit LED-Leuchtmitteln aus.

„WEcoprdir stehen noch am Anfang”, erklärt Olivier-René Veillon, Leiter der Île-de-France Film Commission, die zum Ecoprod-Konsortium gehört. „Es gibt noch viel zu tun, damit nachhaltige Kriterien in unser Fördersystem integriert werden.” Einer Studie aus dem Jahr 2011 zufolge, trägt die audiovisuelle Branche in Frankreich jedes Jahr mit schätzungsweise einer Million Tonnen Kohlendioxid zur Verschmutzung der Atmosphäre bei. Rund ein Viertel davon verursacht allein die Filmbranche.

Für Branchenexperten wie Olivier-René Veillon oder Catherine Puiseux von TF1 war das ein triftiger Grund, Ecoprod ins Leben zu rufen. Diese Organisation ist 2009 gemeinsam mit Partnern wie France Télévisions, der Umweltschutzorganisation ADEME und der karitativen Gruppe AUDIENS gegründet worden. Ecoprod versorgt die Film- und Fernsehindustrie mit grüner Expertise. Zu den ersten Schritten gehörte die Entwicklung der Carbon Clap, einem Rechner zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks von Film- und Fernsehproduktionen.

 

Techine-Film2011 kamen die Région Provence Alpes Côte d’Azur (PACA), die Pôle Média du Grand Paris sowie das CNC als weitere Partner an Board. „Die aktive Beteiligung des CNC ist für uns von zentraler Bedeutung”, unterstreicht Olivier-René Veillon. „Dank der neu entwickelten Nachhaltigkeitskriterien unterstützt die Förderung Firmen, die in neue Technologien investieren. Studios und technische Dienstleister aus dem audiovisuellen Bereich können zwischen 40 und 60 Prozent Förderung für umweltfreundliche Investitionen erhalten. „Wir übernehmen zudem bis zu 70 Prozent der Kosten für Umweltstudien, wozu auch Energieeffizienz-Analysen gehören“, erläutert Baptiste Heynemann, der beim CNC den Bereich Innovation & Technik leitet. 2014 haben rund zehn Firmen an diesem Programm teilgenommen, mit dem ökologisch nachhaltige Investitionen mit sechs Mio. Euro pro Jahr gefördert werden.

France TVFrance Télévisions, ein Gründungsmitglied von Ecoprod, hat schon frühzeitig auf Energieeffizienz gesetzt. „Wir versuchen, unsere gesamte Infrastruktur umweltschonender zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel, in Energieeffizienzmaßnahmen für unsere Gebäude zu investieren”, erläutert die Vize-Chefin Sophie Delorme. „Wir haben in fast all unseren Nachrichten- und Sportstudios LED-Leuchtmittel installiert und setzen bei der Produktion zunehmend auf energiesparende Lichtquellen.“

 

MinusculZu den französischen Spielfilmen, die nach grünen Regeln gedreht worden sind, gehört das 3D-Animationsabenteuer Miniscule von Thomas Szabo and Hélène Giraud. Die Produktion konnte ihren CO2-Fußabdruck von 380 auf 51 Tonnen senken, da sie in einem Park gedreht hat, in den die Crew zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen konnte. Insgesamt haben 36 nachhaltige Produktionen von den finanziellen Anreizen in der Region PACA profitiert. Die jüngste Produktion war der Catherine Deneuve-Film L’homme qu’on aimait trop (In the Name of my Daughter) von André Téchiné, der 2014 in Cannes Premiere gefeiert hat.

 

LagerhalleEine große Wirkung haben die Workshops, die Ecoprod für Produktionsleiter, Beleuchter und andere Crewmitglieder organisiert. Dabei vermitteln eine Handvoll von Experten den Newcomern am runden Tisch ihr nachhaltiges Wissen und ihre Produktionserfahrungen. Ecoprod hat zudem eine grüne Charter für audiovisuelle Firmen aufgestellt, die auf nachhaltige Produktionspraktiken setzen wollen. „Wir versuchen, die wichtigsten Player für strategische Investitionen zu sensibilisieren, die in Zukunft im Rahmen der Gesetze oder technologische Veränderungen verlangt werden“, unterstreicht die Ecoprod-Koordinatorin Joanna Gallardo. Ecoprod arbeitet zudem an einem CO2-Kalkuationsprogramm, das auf den Kostenkalkulationsmodellen des CNC basiert. „Wir möchten eine direkte Verbindung zwischen dem Produktionsbudget und dem CO2-Fußabdruck aufbauen“, erklärt Joanna Gallardo.

„Der nächste Schritt ist, nachhaltige Entwicklungskriterien in unser Fördersystem zu implementieren“, betont Olivier-René Veillon. „Ich denke, das ist der wichtigste Schritt. Aber soweit sind wir noch nicht, denn wir müssen zunächst unsere Fortbildungsprogramme ausbauen, um den Produzenten nachhaltige Produktionspraktiken zu vermitteln. Es gibt noch viel zu tun, das ist ein ständiger Prozess.“

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