Best Practice für die Branche

Mit dem Grünen Drehpass hat die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) ein Gütesiegel für nachhaltige Produktionen kreiert, das in der Branche auf positive Resonanz stösst. Bisher sind 17 Kino- und Fernsehfilme, Serien und Kurzfilme für eine nachweislich umweltbewusste Produktion mit dem grünen Label ausgezeichnet worden.

„Es sind wesentlich mehr Produzenten dazu bereit, grün zu produzieren, als wir erwartet hatten“, berichtet Eva Hubert, Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Zu den Produktionen, die nachhaltig am Standort gedreht worden sind, gehören die Kinokomödie Buddy von Michael Bully Herbig, der Fernsehfilm Bloß kein Stress von Lars Jessen, die TV-Serien Großstadtrevier und Der Landarzt, die deutsch-dänische Koproduktion Companion von Samanou A. Salstrøm sowie verschiedene Erstsemester- und Zweitsemesterfilme, die an der Hamburg Media School (HMS) produziert worden sind.

Mit der Präsentation des Grünen Drehpasses ist die Hamburger Förderchefin bei der Produzentenallianz auf ein positives Feedback gestoßen. Der Produzent Sven Burgemeister regte sogar eine „Selbstverpflichtung der Produzenten für nachhaltiges Drehen" an.

Der Kinoproduzent Tom Zickler hat bereits die Unterstützung der Förderung in Hamburg angefragt, um seinen nächsten Film Honig im Kopf nachhaltig zu produzieren, den Til Schweiger mit Dieter Hallervorden als Demenzkranken sowie seiner Tochter Emma Schweiger besetzen will.

Eine Hemmschwelle für viele Produzenten ist die Befürchtung, grünes Produzieren sei mit höheren Kosten verbunden. „Sie müssen mehr Zeit in die Vorbereitung stecken“, weiß Eva Hubert. Auch der Einsatz von energie-effizienten Lampen und Hybridautos sei teurer. „Es ist Aufgabe der Filmförderung, aber auch der gesamten Branche, nach Lösungsansätzen dafür zu suchen“, bekräftigt die FFHSH-Chefin, „wie dies in anderen Ländern bereits geschieht.“