Die komplette Kette der Nachhaltigkeit

Die niederländische Nachhaltigkeitsberaterin Els Rientjes über ihre Pläne und Perspektiven

Wie stark ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Film- und Fernsehproduzenten in den Niederlanden ausgeprägt?

Nach den Erfahrungen mit dem KORT!-Programm haben einige Produzenten begonnen, grüne Ansätze zu übernehmen, aber das ist noch längst keine gängige Praxis. Insbesondere Produzenten, die komplizierte Produktionen übernehmen, verfallen oftmals wieder in ihre alten Routinen, wenn sie mit Stress, Termindruck und Budgetüberziehungen zu kämpfen haben. Sofern sie erst einmal mit grünen Dienstleistern und Zulieferer in Kontakt stehen, übernehmen sie nachhaltige Ansätze und bleiben auch dabei.

Wie sieht Ihr Ansatz aus?

Ich trete persönlich mit den Produzenten in Kontakt und helfe ihnen, grüner zu produzieren. Dabei greifen wir auf Erfahrungen aus anderen Produktionen zurück. Wir bieten einen Workshop für Produktionsleiter und ihr Team an. Es klafft eine Lücke zwischen Produzenten und Produktionsleitern, aber wenn ein Produzent auf Nachhaltigkeit setzen will, kann der Produktionsleiter das umsetzen, weil er Tag für Tag mit den Entscheidungsprozessen bei der Produktion konfrontiert ist. Ich nehme mit einer kleineren erfahrenen Gruppe der verschieden Gewerke wie z. B. Licht oder Location-Management zunächst eine Analyse vor, um zuprüfen, inwieweit sie zu einem grüneren Produktionsprozess beitragen können. Es ist unser Ziel, dass sich am Set die komplette Kette der Nachhaltigkeit schließt.

Arbeiten Sie auch mit anderen Organisationen zusammen?

Ich werde weiterhin mit The Green Filmmaking Project und mit KORT! sowie den Filmschulen kooperieren. Zudem strebe ich einen Austausch sowie eine Zusammenarbeit mit der Fernsehbranche an.

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