Grüne Masterclass in Moskau

Anlässlich des grünen Dokumentarfilmfestivals ECOCUP lud das Goethe Institut  zu einer Green Film Shooting-Vortragsreihe in Moskau ein. Den Auftakt bildete eine Präsentation in dem grünen Kulturzentrum Bookvodom, ein hipper Treffpunkt für Festivalgänger und Kulturinteressierte. Green Film Shooting-Herausgeberin Birgit Heidsiek gab dort eine Einführung in die grüne Filmproduktion und stellte entsprechende Maßnahmen, Initiativen und Projekte vor.

 

Um die konkrete Umsetzung einer nachhaltigen Filmproduktion mit Hilfe konkreter Tools ging es in der Grünen Masterclass von Birgit Heidsiek am Gerassimow-Institut für Kinematographie (VGIK), für den Tatiana Tursunova, Internationale Repräsentantin des Instituts für Kinematographie, Studenten aus dem Produktions- und Multimedia-Bereich eingeladen hatte.

 

 

Zur grünen Delegation gehörten die ECOCUP-Festival-Direktorin Anastasia Laukkanen und Anna Sukhneva vom Goethe Institut, die den Vortrag in die russische Sprache übersetzte. Die Filmstudenten staunten über Lösungen wie nachfüllbare Wasserflaschen und wiederaufladbare Batterien, die in Moskau noch nicht auf dem Markt erhältlich sind.

 

 

Aber auch der Einsatz von LED in der Filmproduktion ist in der Russischen Föderation noch nicht verbreitet. Die Grundlagen dafür hat 1921 der russische Physiker Oleg Lossew mit der der Wiederentdeckung des so genannten Round-Effekts und der Entdeckung der Elektrolumineszenz  gelegt. Dieses physikalische Phänomen beschreibt, dass anorganische Stoffe beim Anlegen einer elektrischen Gleichspannung Licht aussenden können.

 

 

Damals hat das Institut für Kinematographie, das als älteste Filmschule der Welt 1919 gegründet worden ist, gerade seine Tore geöffnet. Einer der ersten Dozenten, die ein Curriculum für Kamera, Regie und Drehbuch entwickelt haben, war Sergej Eisenstein. Zu den Schülern der VGIK, die für ihr hohes Niveau und strenge Aufnahmeprüfungen international bekannt ist, zählen Koryphäen wie Andrej Tarkowski, Elem Klimov, Andrej Michalkow sowie diverse Oscar-Preisträger.

 

Im Bereich Kostümdesign wird am Gerassimov-Institut für Kinematographie, an dem in sieben Fakultäten gelehrt wird, schon seit Jahrzehnten nachhaltig gearbeitet. Wie eine aktuelle Ausstellung zeigt, sind an der renommierten Filmschule kunstvoll historische Kostüme und Hüte aus Packpapier angefertigt worden.

 

 

 

Großes Interesse an grüner Produktion besteht auch an der Moscow Film School, an der rund 3.000 Studenten eingeschrieben sind. Im Mittelpunkt des Green Film Shooting-Vortrags standen  dort diverse praktische Tipps, die sich leicht in den Workflow einer Produktion integrieren lassen. Zu den Besuchern der Veranstaltung gehörten auch Vertreter vom russischen Fernsehen, die sich informierten und Anregungen erhielten, wie schon mit kleinen Maßnahmen nachhaltiger produziert werden kann.

 

 

 

Fotos: © Olga Dmitrienko/ ECOCUP/ Goethe Institut/ Green Film Shooting

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