Grüne Produktions-Power

Mit der Ausweitung der grünen Richtlinien auf ein neues Animationsprogramm, der Einführung des ersten Eco-Manager Lab, einem Kompensationsprogramm sowie Kooperationen mit der Kreativbranche verstärkt die Sardegna Film Commission ihr Engagement, um die Nachhaltigkeit in der Medienbranche weiter voranzutreiben. „Es ist sowohl von Allgemeininteresse als auch eine Notwendigkeit, gemeinsam daran zu arbeiten, dass unsere Branche umweltfreundlicher wird”, sagt Nevina Satta, Leiterin der Sardegna Film Commission.

 

Der Auftakt von Sardiniens neuer Animations-Initiative erfolgt beim Cartoon Digital-Event, das aktuelle Trends in der digitalen Animation sowie Unterhaltungsangebote für die Second Screen aufzeigt. Die Best Practices für die Medienbranche werden erstmals beim Cartoon Media, dem Netzwerk der europäischen Animationsfilm-Produzenten, vorgestellt. „Damit setzen wir einen neuen Schwerpunkt bei den MEDIA-geförderten Trainings- und Netzwerkinitiativen im Animationsbereich“, betont Satta.

 

In Sardinien ist bereits eine erhebliche Bandbreite an Kino- und Fernsehproduktionen nach den Maßgaben der grünen Richtlinien gedreht worden, wie beispielsweise das preisgekrönte Drama Twin Flower von Laura Luchetti. Der Erfolg der zweiten Staffel von Isola di Pietro war sehr hilfreich wie auch die Entscheidung von Paramount Television, Clooneys Serie nach den Studio-eigenen Richtlinien grün zu drehen“, unterstreicht die Förderchefin.

 

Die sechsteilige Serie Catch-22 von dem Schauspieler und Regisseur George Clooney basiert auf dem gleichnamigen satirischen Bestsellerroman von Joseph Heller über den Zweiten Weltkrieg. Clooney verkörpert darin einen US- Kampfbomberpiloten, der 1944 an der Mittelmeerküste stationiert ist, aber nicht tausende von Menschen töten will, denen er nie begegnet ist. Damit er keine Einsätze mehr fliegen muss, will er sich für verrückt erklären lassen. Aber die Sache hat einen Haken, den „Catch-22”. Nach dieser Militärverordnung kann sich ein Pilot nur von einer Mission befreien lassen, wenn er den Verstand verloren hat. Seine Antragstellung beweist jedoch, dass er nicht verrückt ist. Die Dreharbeiten zu Catch-22 erfolgten auf dem ehemaligen Flughafen in Olbia.

 

Das war eine große Herausforderung für uns, weil wir den alten Flughafen in Olbia wieder instand setzen mussten. Dort wurden mit alten Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg komplexe Start- und Landemanöver gedreht. Wir mussten das Gebiet ringsherum absperren, weil gerade die Urlaubssaison begonnen hatte“, berichtet Satta. „Wir haben viele Bäume und Sträucher auf den Feldern gepflanzt, damit es wie in der Wildnis aussah. Dadurch sind zudem Emissionen kompensiert worden.“

 

Die nachhaltige Produktion in Sardinien hat
 sich bereits auf die Infrastruktur im Dienstleistungs-Bereich ausgewirkt. Hotels integrieren grüne Strategien in ihre Werbekampagnen, dass sie ihren Gästen kostenlos Elektro-Fahrräder anbieten. Mit Nachhaltigkeit wird auch auf den Speisekarten der Restaurants geworben, welche die Chance nutzen, die traditionelle lokale Küche als Starkoch-Menü zu vermarkten. Die grünen Richtlinien sollen künftig auf alle kreativen Branchen ausgedehnt werden: Fotografie, Videokunst, Film, Tanz und Musik.

 

Um grüne Praktiken geht es auch beim ersten Eco-Manager Lab. „Wir werden zehn Teilnehmern die Umsetzung der grünen Richtlinien vermitteln und das Lab mit Öko-Labeln und einem CO2-Rechner ausbauen“, sagt Satta. „Die verbleibenden Emissionen können wir mit unserem eigenen Kompensationsprogramm in Sardinien ausgleichen.”

 

Fotos: © Mit freundlicher Genehmigung von Paramount Pictures/ Philipe Antonello/ Hulu, Ana Tramon/ Sardegna Film Commission

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