Unverpackt-Projekt für Naturkosmetik

Um dem Verpackungsabfall im Kosmetikbereich Einhalt zu gebieten, hat das Schweizer Naturkosmetikunternehmen Weleda zusammen mit der Bio-Supermarktkette Alnatura ein Pilotprojekt zur Plastikvermeidung gestartet. In drei Alnatura-Märktn in Frankfurt am Main, Karlsruhe und Freiburg können die Kunden die Körperpflegeprodukte von Weleda und der Alnatura-Marke Alviana an einer Unverpackt-Station selbst abfüllen.

 

Mit diesem Unverpackt-Projekt mit Flüssigprodukten möchte Weleda im 100. Jahr seiner Firmengeschichte die zunehmende Nachfrage nach nachhaltigem Konsum bedienen. Die ersten vier Pflegeprodukte, die unverpackt angeboten werden, sind Lavendel und Arnika-Öle sowie Duschgel mit Sanddorn oder Citrus-Duft. Die Kunden können die Flüssigkosmetik in eigene Behälter abfüllen oder geeignete Leerbehältnisse kaufen. Die Abrechnung erfolgt nach Gewicht. “Die CO2-Bilanz ist bis zu zwanzig Mal besser, wenn die Körperöle in eigene Mehrwegbehälter abgefüllt und immer wiederverwendet werden”, unterstreicht Dr. Stefan Siemer, der bei Weleda den Bereich Nachhaltigkeitsmanagement leitet.

 

Mit der Beteiligung an diesem Pilotprojekt will das zertifizierte Naturkosmetikunternehmen sowohl Erfahrungen mit flüssiger unverpackter Naturkosmetik als auch mit der Umsetzbarkeit einer Unverpacktlösung sammeln. Eine besondere Herausforderung bei unverpackter Naturkosmetik liegt darin, die Stabilität und Haltbarkeit auch ohne synthetische Konservierungsstoffe zu gewährleisten. Bisher greift Weleda je nach Anforderungen des Produktes auf unterschiedliche Verpackungslösungen aus Glas, Aluminium oder Kunststoff zurück. Jedes Material besitzt spezifische Vor- und Nachteile, wobei die Priorität auf dem Produkt und dem Produktschutz liegen. Die Verpackungen müssen eine zusätzliche Konservierungsleistung bieten und die empfindlichen natürlichen Inhaltsstoffe und ätherischen Öle zuverlässig schützen.

 

Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den Recyclinganteil bei Primärverpackungen bis Ende 2022 auf mindestens 65 Prozent zu steigern. Einzelne Produkte liegen besitzen bereits höhere Recyclingquoten. So bestehen die Kunststoff-Flaschen für Babypflege zu 97 Prozent aus recyceltem PET (rPET), wodurch in Deutschland, Österreich und der Schweiz jährlich 153 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Ab Herbst 2021 soll dies für weitere Produkte gelten. Zudem werden die Glasverpackungen schrittweise auf Grünglas mit hohem Recyclinganteil umgestellt.

 

Fotos: © Bernward Bertram/ Alnatura

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