Ein zweites Leben für Batterien

Ob Batterien, Brennstoffzellen oder Kabel – immer mehr Unternehmen entwickeln Lösungen, um die umweltbelastenden Dieselgeneratoren zu ersetzen. In London geht das Grid Project an den Start, das an beliebten Drehorten in der Metropole Festnetzstrom für Film- und Fernsehproduktionen liefern soll. Der erste Anschluss wird im Viktoria Park gelegt.

 

Bereits einsatzbereit sind die Gensets, die im Rahmen des Everywh2ere-Projekts entwickelt worden sind. Die Brennstoffzellengeneratoren mit drei Tanks und 25 kW oder neun Tanks und 100 kW Maximalleistung können mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Aufgrund der Größe und des Gewichts der Container von 1,8 t lohnt sich die Nutzung erst ab einem einwöchigen Einsatz. Für Events wie Festivals, Baustellen oder Filmprodukti- onen, die länger an einem bestimmten Motiv drehen, sind die Gensets eine interessante Option.

 

Einen Brennstoffzellengenerator mit 50 kW Nennleistung hat der Autohersteller Toyota entwickelt, bei dem zentrale Systemkomponenten wie Brennstoffzellen-Stack, Steuereinheit und Batterie vom Mirai übernommen wurden. Um die Einsatzmöglichkeiten für den Brennstoffzellengenerator auszuweiten, sollen die Energieeffizienz und Haltbarkeit weiter gesteigert, die Bauform verkleinert und die Kosten gesenkt werden. Über ein eigenes Brennstoffzellen-System, das bereits beim Nexo zum Einsatz kommt, verfügt Hyundai. Der Fahrzeughersteller liefert sein Brennstoffzellensystem an ein Start-up-Unternehmen für Energieversorgung, das elektrische Generatoren herstellt und dieses System für die Produktion mobiler Wasserstoffgeneratoren einsetzen wird.

 

Eine mobile und erschwingliche Lösung für eine netzunabhängige Stromversorgung bietet das Berliner Unternehmen betteries, das gebrauchte Batterien aus Elektrofahrzeugen (EVs) aufarbeitet. „Wir geben Batterien aus Elektrofahrzeugen ein zweites Leben, um den Übergang zu erneuerbaren Energi- en zu beschleunigen und echte skalierbare CO2-Einsparungen zu erzielen sowie knappe Ressourcen zu schonen“, sagt Dr. Rainer Hönig, Gründer des Berliner Startups. „Unser Geschäftsmodell lebt die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, indem wir den produktiven Einsatz der Batterien um drei bis zehn Jahre verlängern und am Ende des zweiten
Lebenszyklus das Recycling sicherstellen.“

 

 

Das betteries-System kann 3 kWh bis 12 kWh Energie speichern, ist schnellladefähig und liefert bis zu 5 kW elektrische Gleich- bzw. Wechselstromleistung. Die modular aufgebauten Batterie-Einheiten können horizontal oder vertikal gestapelt werden. Die Aufladung der Batterien ist sowohl per Stromnetz als auch mit erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder Windkraft möglich. Die betteries sind robust, wasserdicht und mit ca. 30 kg Gewicht perfekt für Außendrehs einsetzbar. Filmproduktionen können die betteries-Systeme, die mit einer Art Sackkarre transportiert werden, als Alternative zum klassischen Generator mieten. „Durch die Fernsteuerung und Überwachung per WLAN und GPS über eine IoT-Plattform wird der reibungslose Betrieb der betteries-Systeme jederzeit sichergestellt“, erklärt Hönig, „so dass sich die Filmcrew auf ihren eigentlichen Job konzentrieren kann.“

 

Fotos: © Silke Reents, Hyundai

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