Ecoprod setzt auf neues grünes Powerkonzept

Die Umsetzung der weltweiten Klimaziele sowie geschärfte rechtliche Rahmenbedingungen auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene erhöhen den Druck auf die Film- und Medienbranche, umweltfreundliche Maßnahmen zu ergreifen. In Paris ist es seit September 2020 verboten, mobile Stromerzeuger mit einer Leistung unter 10 KVA zu nutzen. Beim Einsatz von Spezialeffekten wie Kunstschnee, Schaum und Rauch im öffentlichen Raum ist ein Sicherheitsdatenblatt vorzulegen. An weiteren Vorschriften wird gearbeitet.

 

Ab 2024 dürfen in Paris keine Autos mit Dieselmotoren in der Stadt fahren, was auch für Filmproduktionen gelten soll. Ecoprod setzt sich bereits seit 2009 für die Umsetzung grüner Maßnahmen in der Filmproduktion ein und hat die Film- und Fernsehbranche dazu angeregt, sich mit Umweltfragen auseinanderzusetzen. Um die Branchenvertreter bei diesem Transformationsprozess zu begleiten, hat Ecoprod seine Struktur verändert.

 

Mit Unterstützung des CNC und der Kulturförderung Afdas ist im Oktober 2021 ein Verein gegründet worden, dem langjährige Mitglieder wie Audiens, der Technikverband CST, die regionale Förderung Film Paris Region sowie die Sender Canal +, France Télévisions und TF1 angehören. Die Aufgabenstellung ist die gleiche geblieben. Das Ziel ist, Bewusstsein zu schaffen und die Fachkräfte mit Werkzeugen, Training und praktischen Ratgebern zur Umsetzung umweltfreundlicher Ansätze zu versorgen.

 

Ecoprods operatives Team, in dem Baptiste Heynemann als Chefdelegierter des französischen Film- und Medientechnikerverbands CST den Vorsitz führt, wird von Pervenche Beurier und der Projektleiterin Alissa Aubenque geleitet. „Die Film- und Fernsehbranche benötigt dringend neue Regelungen, um den Wandel zu einer nachhaltigeren Branche zu bewerkstelligen“, sagt Pervenche Beurier. „Um sicherzustellen, dass sich diese Maßnahmen auch praktisch umsetzen lassen, muss ein Austausch zwischen den Institutionen und der Branche erfolgen. Daher möchte der Ecoprod-Verein mit Mitgliedern beider Seiten in den Dialog treten.“

 

Die Handlungsfelder, die der Verein bedienen möchte, umfassen den gesamten Bewegtbildbereich, der die Film- und Medienbranche, Videospiele, digitale Formate und die Werbebranche einschließt. „TV-Serien und Spielfilme haben in den letzten Jahren verstärkt grüne Maßnahmen umgesetzt – jetzt wird es Zeit diesen Ansatz zu erweitern und in die gesamte Medienwirtschaft zu tragen“, betont Alissa Aubenque. „Davon können andere Branchen wie Werbung und Animation profitieren. Mit der Ausdehnung unseres Aktionsradius möchten wir einer größeren Bandbreite von Medienproduktionen Zugang zu unseren Werkzeugen und Lösungen geben.“

 

Als Mitstreiter möchte Ecoprod Produktionsfimen, nachhaltige Dienstleister, Sender, Streamingplattformen, Werbeagenturen, Filmschulen und Medienunternehmen gewinnen, die einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Branche leisten. Im Fortbildungsbereich arbeitet Ecoprod mit verschiedenen Partnern zusammen. Neben grünen Einführungs-Workshops sind zertifizierte Fortbildungsseminare für Fachkräfte geplant, in denen eine spezifische ökologische Expertise in einem bestimmten Gewerk wie beispielsweise Szenenbild vermittelt wird. „Mit der Entwicklung von Werkzeugen und Trainingsseminaren unterstützt Ecoprod den grünen Transformationsprozess und bereitet die Branche auf die kommenden Veränderungen vor.

 

Foto: © Ecoprod

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