Verleihung des Eisvogel-Preises 2023

Zum Auftakt der Berlinale ist der Eisvogel – Preis für nachhaltige Filmproduktion im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) verliehen worden. Um die auf 20.000 Euro dotierte Trophäe, die von der Heinz Sielmann Stiftung vergeben wird, hatten sich insgesamt 28 Produktionen aus der ganzen Welt beworben. Das Vorausauswahlkomittee hatte neun Produktionen nominiert, die der fünfköpfigen Jury als potenzielle Preisträger vorgeschlagen wurden.

 

Die Jury bestand aus Michael Beier, dem Vorstandsvorsitzenden der Heinz Sielmann Stiftung, Peter Dinges, dem Vorstand der Filmförderungsanstalt, Susanne Freyer, der Geschäftsführerin von der akzente Film & Fernsehproduktion, Lars Jessen, Regisseur und Produzent bei Florida Film und Dr. Bettina Rechenberg, Leiterin des Fachbereichs „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft” im Umweltbundesamt.

 

Die eingereichten Produktionen differierten sehr stark bezüglich ihrer Formate und Budgets. Die Bandbreite der nominierten Produktionen reichte vom kleinen Dokumentarfilm über Fernsehfilmformate und einem internationalen Kinofilm bis hin zu einer millionenschweren Mini-Serie. Aus diesem Grund vergab die Jury den Eisvogel-Preis ex-aquo an zwei unterschiedliche Produktionen.

 

Der stilisierte blau-grünen Flügel, den der Berliner Künstler Marton Binder als Filmpreis-Skulptur gestaltet hatte, wurde dem Team der Mockumentary-Serie Irgendwas mit Medien verliehen. Bei dieser UFA-Serienproduktion ist bereits auf Buchebene ein Augenmerk darauf gelegt worden, auf besonders Ressourcen-zehrende Szenen zu verzichten. Dank der sorgfältig geplanten Auswahl der Drehorte und dem primären Einsatz von Fahrrädern konnte der CO2-Ausstoß um rund achtzig Prozent reduziert werden. Den Eisvogel-Preis überreichte Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), an Marc Waterkamp, der bei UFA Serial Drama als Produktionsleiter  für Irgendwas mit Medien verantwortlich zeichnet. "Projekte, die Film, Klima- und Umweltschutz kreativ zusammendenken, sind eine echte Inspiration für die gesamte Branche“, betonte Claudia Roth.

 

Auf ein ressourcenschonendes Transportkonzept hat auch Dokumentations-Serie 22. Juli – Die Schüsse von München gesetzt, die Constantin Entertainment für Sky Deutschland produziert hat. Um transatlantische Flüge der Crew zu vermeiden, wurden die internationalen Drehs durch Teams vor Ort umgesetzt. Die Abstimmung mit der Regie erfolgte per Video-Calls. Dank des Master Location-Konzepts konnten die Drehtage um rund 30 Prozent verkürzt werden. Flexible Sets ermöglichten es, mehrere Interviews an an ein- und derselben Location zu führen. Durch das Master Location-Konzept und die Remote Production hat die Produktion rund 27 Tonnen CO2 eingespart, hob die Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke hervor, die diese Auszeichnung Andreas Tuerpe, dem Production Manager bei Constantin Entertainment, überreichte.

 

Zum ersten Mal wurde im Rahmen der Eisvogel-Preisverleihung zudem eine Auszeichnung für den Nachwuchs vergeben, die auf 5.000 Euro dotiert war. Um den Nachwuchspreis hatten sich fünf Produktionen beworben. Die Jury verlieh den Preis an den Abschlussfilm Exit Pangea, der an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf entstanden ist. Die Produzentin hatte bereits während der Stoffentwicklung auf ein ganzheitliches Konzept gesetzt und die Anzahl der Drehorte auf ein Minimum beschränkt. Beim Dreh setzte die Crew auf Transporte mit dem öffentlichen Nahverkehr und per Lastenrad. Die sorgfältige Vorbereitung des Drehs, wozu unter anderem die Vermeidung von Einwegprodukten gehörte, erleichterte es dem Team, umweltfreundliche Maßnahmen am Set umzusetzen.

 

Fotos: © GFS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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