Grüne Projekte auf FMX 2023

Bei der 27. FMX – Film & Media Exchange, die vom 25.bis zu 28. April 2023 parallel zum Internationalen Trickfilm Festival Stuttgart (ITFS) in Stuttgart stattfindet, wird das Thema Umwelt- und Klimaschutz erstmalig in verschiedenen Projekten als auch bei der Produktion des Events adressiert. In der Medien- und Unterhaltungsbranche ist Nachhaltigkeit sowohl ein Thema, das kreative in Geschichten erzählt wird, als auch im Hinblick auf die Produktion. Auf der FMX werden verschiedene Projekte und Prozesse beleuchtet, die sich mit den Herausforderungen der Klimakrise auseinandersetzen.

 

Der Produzent Philipp Nägelsbach präsentiert das preisgekrönte Spiel Endling – Extinction is Forever, mit dem das Bewusstsein für soziale und ökologische Probleme geschärf werden soll, die durch den Einfluss der Menschen auf die Natur entstehen. Dies wird für die Games-Fans unmittelbar erlebbar, da sie aus der Perspektive der letzten Fuchsmutter auf der Erde mit der Problematik konfrontiert werden, Nahrung und einen sicheren Platz für ihre Jungen finden muss. Philipp Nägelsbach spricht auf der FMX über den Ansatz, Probleme aus dem realen Leben in der Spielewelt emotional zu thematisieren.

 

Die Plastikverschmutzung der Ozeane ist Thema des diesjährigen Trailers der FMX, der auf dem animierten Kurzfilm The Beauty von Pascal Schelbli basiert. In dieser poetischen Reise durch eine faszinierende Unterwasserwelt mit schönen Korallenriffen in den geheimnisvollen Tiefen des Ozeans verschmelzen Plastik und Natur miteinander. Der Absolvent der Filmakademie Baden-Würrtemberg hat für diesen 2019 produzieren Kurzfilm verschiedene internationale Auszeichnungen erhalten wie den Studentenoscar für Animation, den Jurypreis der Siggraph sowie den Preis der Visual Effects Society Award für die besten visuellen Effekte in einem Studentenfilm. Bei der diesjährigen FMX geben der Regisseur, Produzent und der VFX Supervisor und das Team Einblick in die Produktion von The Beauty.

Um ein Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz zu wecken, hat Yannis Konstantinidis die Serie A Flammable Planet/Can’t Negoiate the Melting für den WWF produziert. In seinem Vortrag auf der FMX erläutert er, wie er bei der Produktion Eis animiert und echtes Feuer unter Kontrolle gehalten hat.

 

In Hinblick auf den CO2-Fußabdruck spielt auch der Energieverbrauch bei der Produktion von Animationsfilmen eine wichtige Rolle. Bei der Diskussion “Evolving Research & Technology for a Minimized Footprint" tauschen sich Volker Helzle, Animationsinstitut der Filmakademie Baden-Württemberg, Michael McKenna, Final Pixel, Prof. Jan Adamczyk, Hochschule der Medien und Ben Kent, Foundry, über technologische Fortschritte aus, die im Zeitalter höherer Rechenleistungen und steigender Energiepreise eine nachhaltige Medienproduktionen ermöglichen. Dabei geht es zudem um Fragen, wie das Thema Nachhaltigkeit in die Ausbildung der nächsten Generation von Medienschaffenden implementiert werden kann und welche Anforderungen künftig an VFX-
Dienstleister und Animationsstudios gestellt werden.

 

Bei der FMX steht auch die virtuelle Produktion auf der Agenda. Bei der Veranstaltung Virtual Production & Sustainability: Protecting the Environment wird aufgezeigt, wie sich das CO2-Fußabdruck durch virtuelle Produktionstechniken gegenüber der klassischen Produktionsweise massiv reduzieren lässt.

 

Zum ersten Mal hat auch die FMX erste Schritte umgesetzt, um das Event umweltschonend zu gestalten. Eine zentrale Rolle spielt dabei, dass der Veranstaltungsort problemlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Um die Besucher zur Anreise mit der Bahn zu motivieren, gibt es eine Vergünstigung für Zugtickets. Die Unterbringung der Gäste erfolgt in fußläufiger Entfernung. Das Veranstaltungsgebäude wird mit Ökostrom gespeist. Sowohl bei der Verpflegung als auch beim Einkauf von Materialien war Nachhaltigkeit ein Kriterium. Das Catering ist zur Häfte vegan oder vegetarisch, Produkte die Palmöl enthalten oder bedrohte Fischarten kommen nicht auf den Tisch. Selbstverständlich wird auch auf die Nutzung von Einwegplastik verzichtet.

 

Fotos: © HandyGames and Herobeat Studios, Hannes Rall Susanne Marschall 2023,  Hannes Rall Nanyang Technological University

 

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