Laser-basierte Scheinwerfer: Lights for Future

Laser werden erstmals auch als Lichtquelle in der klassischen Beleuchtungstechnik eingesetzt. Die Entwicklung größerer Einheiten wird bislang durch das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Skalierung der Leistung und Farbqualität beschränkt.Bei der Weltpremiere 1960 in New York wurden Laser noch argwöhnisch als „Strahlenkanone“ bestaunt. Mittlerweile wird diese Technologie in vielen Bereichen wie der Medizin, Messtechnik, industriellen Fertigung sowie der Kommunikation und Unterhaltungselektronik eingesetzt. Im Kino haben die Laserprojektoren mit gestochen scharfen Bildern die Vorführqualit.t revolutioniert. Auf der Straße sorgen Laserdioden in Autoscheinwerfern für eine extrem hohe Leuchtdichte und Reichweite. Dieses Potenzial lässt sich auch in der klassischen Beleuchtungstechnik nutzen.

 

Die italienische Firma Claypaky hat als erster Hersteller von professionellen automatisierten Scheinwerfern für die Entertainment-Branche ein Moving Light auf den Markt gebracht, das mit einer Laser-Engine (180 W) mit roten, grünen, blauen Lasern bestückt ist. Der Xtylos ist ein kopfbewegter Beam-Scheinwerfer, der drei Laser als Lichtquelle nutzt. Die drei Grundfarben werden von einem ausgefeilten optischen System gebündelt, so dass sie als einheitlicher Lichtstrahlbaus dem Scheinwerfer austreten.

 

„Das optische System ermöglicht das Modulieren des Strahls in Bezug auf Veränderung des Austrittswinkels, Farbmischung, als auch das Verwenden von Gobos“, erklärt Claas Ernst, Geschäftsführer von VisionTwo, dem deutschen Vertriebs- und Servicepartner von Claypaky. Auf der Grundlage der derzeit verfügbaren Technologien lassen sich sowohl Beam- als auch Spot-Varianten von Scheinwerfern konstruieren, die über kompaktere Gehäuse als LED-basierte Systeme verfügen.

 

Bei der Entwicklung der Laser Engine konnte Claypaky von der Zusammenarbeit mit seiner Mutterfirma Osram profitieren, die über Erfahrungen mit laserbasierten Beleuchtungssystemen verfügt. Die kompakten Beam-Scheinwerfer, die mit Farbwechseln und elektronischer Dimmung die Farben verstärken, haben der Bühnenshow der amerikanischen Hard-Rock-Band Kiss auf dem weltweit größten Heavy-Metal-Festival Hellfest eine futuristische Dynamik verliehen.

 

 

Mittlerweile gehört Claypaky zur ARRI-Gruppe und hat mit Skylos einen reinen Weißlaser-basierten Scheinwerfer herausgebracht, der wie ein Moving Head überall einsetzbar ist. Dank der Effizienz der Weißlaser-Engine mit 300 W Leistungsaufnahme kann der Skylos in Bezug auf Lichtausbeute mit den klassischen Xenon-basierten Searchlights mit bis zu 4 kW mithalten. Mit einem Faktor von über zehn in Bezug auf die Energieeffizienz übertrifft er bei Weitem die Leistungsfähigkeit von LED-Leuchtmitteln.

 

 

 

„Die Laser Engine ist so gebaut, dass der Laserstrahl durch verschiedene Linsen und Spiegel zerstreut wird“, erläutert der Lichttechnik-Experte. Die Konstruktion von großflächig streuenden Leuchten wie Stufenlinsenscheinwerfern oder Flutern wird derzeit noch durch die nicht linear wachsenden Kosten bei der Skalierung der Leistung und die Farbqualität beschränkt. „Aber wie bei LEDs vor zwanzig Jahren, als diese erstmals in Scheinwerfern Verwendung fanden, und der Entwicklung der LED-Technologie bis heute“, versichert Claas Ernst, „können wir davon ausgehen, dass diese Probleme und Limitierungen bei der Laser-Technologie irgendwann auch relativiert werden.“

 

Fotos: ©VisionTwo GmbH, Ralph Larmann, Herbert Bernstäd

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