Flow – Oscar-Hit mit Open-Source-Software

Mit seinem Oscar-gekrönten Animationsfilm Flow präsentiert der lettische Filmemacher Gints Zilbalodis ein großartiges Kinoerlebnis, in dem er verschiedene Tiere auf einem alten Segelboot durch wunderschöne Wasserwelten treiben lässt. Mit an Bord sind ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein, ein diebisches Äffchen und ein stolzer Sekretärvogel. In Deutschland ist Flow ab dem 5. März im Kino zu sehen.

 

Sein international ausgezeichneter Animationsfilm, der nach der Premiere in Cannes als Bester Animationsfilm beim Annecy International Animation Film Festival ausgezeichnet wurde und beim Europäischen Filmpreis, den Golden Globes und den Oscars alle anderen animierten Produktionen aus dem Rennen geschlagen hat, ist in französisch-belgisch-lettischer Koproduktion entstanden. In Frankreich, wo der Film bereits über 350.000 Kinozuschauer begeisterte, ist ARTE daran beteiligt.

 

 

 

„Ich möchte keine dystopischen Filme oder realistische Dramen mit den üblichen Settings machen. Ich kann schöne natürliche Orte erfinden oder Elemente von tatsächlichen Landschaften miteinander kombinieren“, erklärt Gints Zilbalodis. „Diese Natursettings verwende ich nicht nur als Hintergrund für meine Filme, sondern sie werden Teil des Storytellings, ein integraler Bestandteil der Geschichte.“

 

Für den Filmemacher stand fest, dass die Geschichte in Flow aufgrund der Tiere und der Kamerafahrten nur als Animationsfilm erzählt werden kann. In Flow verursacht die Flut eine Menge an Verwüstung. „Vielleicht agiert die Überschwemmung zunächst wie eine Art Bösewicht, aber die Tiere lernen die Schönheit der überfluteten Gebiete zu schätzen, als das Wasser mehr und mehr die Welt verschwinden lässt“, sagt der Filmemacher. Diese Naturkatastrophe ist außerdem etwas, was man einem Publikum nicht erklären muss. Jeder kennt so etwas.“ Dabei hat er bewusst vermieden, dass die Tiere sich wie Menschen verhalten oder denken.

 

Bei der Produktion von Flow hat Gints Zilbalodis die kostenlose Animationssoftware Blender „Ein großer Vorteil von Blender ist, dass sie mit der Echtzeit-Rendering-Software Eevee verbunden ist. Blender und Eevee haben mir erlaubt, viele Varianten anzulegen, unterschiedliche Kamerawinkel auszuprobieren und die Einstellung schnell zu rendern, um zu schauen, ob sie funktioniert oder nicht“, erläutert der Animationskünstler. „Blender ist außerdem gut, weil wir viel anpassen können. Wir haben eine Menge Benutzer-definierte Tools für Flow erstellt. Im Team gab es einige sehr talentierte Techniker, die spezielle Tools für den Film angelegt haben, die wir anpassen konnten, wann immer wir wollten.“

 

 

 

Fotos: © MFA+

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