Bilanzierung mit dem ISO-14067- Standard

Für die amerikanische Kino-Komödie Mother Mary stand die Oscar-gekrönte Hollywoodschauspielerin Anne Hathaway rund fünfzig Drehtage unter der Regie von David Lowery. Um den CO2-Fußabdruck des gesamten Films möglichst gering zu halten, setzte die Produktion die Management-Software Grüner Werkzeugkasten ein, mit der sich die CO2-Emissionen bereits im Vorfeld berechnen und entsprechend reduzieren lassen.

 

Mother Mary ist die erste internationale Filmproduktion, deren Bilanzierung gemäß dem ISO-14067- Standard erfolgt und durch ein unabhängiges Third-Party-Audit geprüft worden ist. „In den USA ist die nachhaltige Filmproduktion nicht verpflichtend“, sagt Auri Jackson, die als Sustainability Manager für die US-Independentfirma A24 tätig ist. Das Unternehmen, das für internationale Kinoerfolge wie Moonlight, den siebenfachen Oscar-Gewinnerfilm Everything Everywhere All at Once oder den Box Office-Hit The Brutalist verantwortlich zeichnet, hat eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die sich nicht nur auf einzelne Projekte bezieht.

 

„Um umweltschonende Maßnahmen umsetzen zu können, streben wir an, all unseren Produktionen ein Green Premium Vendor Budget zur Verfügung zu stellen, das die zusätzlich anfallenden Kosten deckt.“ Bei dem Kinofilm Mother Mary, in dem Anne Hathaway einen Megastar verkörpert, wurde die Software Grüner Werkzeugkasten eingesetzt, um während der gesamten Produktion systematisch den CO2-Fußabdruck zu berechnen, zu verringern und zu dokumentieren. „Diese standardisierte Methode hat uns geholfen, datenbasierte Entscheidungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen zu treffen, die im Einklang mit international bewährten Verfahren stehen und eine einheitliche Umweltberichterstattung gewährleisten“, sagt Auri Jackson.

 

Von deutscher Seite ist die Augenschein Filmproduktion an Mother Mary beteiligt, die dabei mit einer Million Euro von der Film- und Medienstiftung NRW unterstützt worden ist. „Die ISO- 14067-zertifizierte Lösung hat es uns ermöglicht, die in den USA gestellten Nachhaltigkeitsanforderungen mit den ökologischen Produktionsstandards in Deutschland zu harmonisieren“, erklärt Roman Russo, der mit seiner Serviceagentur Grüner Werkzeugkasten für die praktische Umsetzung der nachhaltigen Lösungen verantwortlich zeichnet. Zu den Herausforderungen gehörte dabei, beim Dreh auf dem Land keine Dieselgeneratoren zu verwenden. „Wir haben dort den Batteriespeicher Butler M 150/150 eingesetzt.“

 

Ein Großteil der Dreharbeiten erfolgte in Köln in den MMC-Studios. Um Shuttle-Fahrten zu vermeiden, erhielten die Crewmitglieder City-Roller. Bei der Motivsuche für die Konzertaufnahmen mit 2.000 Statisten entschied sich die Produktion für die nahe gelegene Arena in Oberhausen. Um diesem Schauplatz den gewünschten Look zu verleihen, nahm der Motivaufnahmeleiter Ruggero de Virgiliis verschiedene Konzerthallen auf und übertrug sie per Videostream ins Produktionsbüro. Von dem ausgewählten Wunschmotiv in Berlin produzierte eine kleine Crew 3D-Scans, die in der Postproduktion als Hintergrund in die Aufnahmen eingefügt wurden.

 

Die detaillierten Berechnungen mit den entsprechenden Prognosen für die praktische Planung haben sich ausgezahlt. „Dank unseres Green Premium Vendor Budgets und der Unterstützung durch den Grünen Werkzeugkasten haben wir rund 25 Prozent unserer CO2-Emissionen eingespart“, resümiert Auri Jackson.

 

Fotos: © Michael Yada/A.M.P.A.S., Lisa Plesser, Tool Box AdobeStock

Montage: © Markus Schäfer

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