Cannes präsentiert Kino für das Klima

Zum ersten Mal setzt das Cannes Film Festival auf verschiedene Maßnahmen, um seinen CO2-Fußlabdruck zu reduzieren. Darüber hinaus  wird bei der 74. Ausgabe der Filmfestspiele in Cannes das Sonderprogramm Kino für das Klima mit sieben Filmen präsentiert, in denen es um Themen wie Klimawandel und Zerstörung der Artenvielfalt geht. In der französischen Doku Bigger Than Us begleitet die Filmemacherin Flore Vasseur ein junges indonesischer Mädchen, das in seiner Heimat gegen Plastikvermüllung kämpft, auf eine Reise, die weit von zuhause wegführt. An diesem Film über junge Aktivisten, die für das Klima, soziale Gerechtigkeit und Grundrechte wie Meinungsfreiheit und Zugang zu Essen und Bildung kämpfen, ist die französische Schauspielerin Marion Cotillard als Ko-Produzentin beteiligt.

 

In La Croisade (The Crusade) erzählt der französische Regisseur Louis Garrel wie Kinder die Zügel in die Hand nehmen, um die Erde vor der Zerstörung zu bewahren. Sein Spielfilm ist ein modernes Märchen über die Entfremdung der Erwachsenen von den Sorgen der Kinder, die ihre eigene Haut selbst retten wollen. Was es bedeutet, ein Opfer der globalen Erderwärmung zu sein,  zeigt Aïssa Maïga in ihrem in Niger gedrehten Dokumentarfilm Marcher sur l’eau (Above Water). Dort muss ein kleines Mädchen jeden Tag mehrere Kilometer zurücklegen, um Zugang zu Trinkwasser zu erhalten. Der Film wirft zudem die Frage auf, ob der Zugang zu Wasser in den schwarzafrikanischen Ländern in Zusammenhang mit dem Zugang zu Bildung für Mädchen steht.

 

Sechs Jahre nach seiner Doku Demain (Tomorrow), die Cyril Dion gemeinsam mit Mélanie Laurent realisiert hat, ist der französische Filmmacher erneut um die Welt gereist, um nach anderen Ansätzen Ausschau zu halten. In Animal begleitet er zwei Jugendliche, die sich über die Zerstörung der Artenvielfalt informieren und nach konkreten Lösungen dafür suchen. In der schockierenden Doku Invisible Demons gibt der indiche Filmemacher Rahul Jain einen Einblick in die Luftverschmutzung in New Delhi. Mit seiner Kamera begibt er sich mitten in diese ökologische Hölle. Eine zeitgenössische Doku über die Gefahren der Atomenergie kommt aus China. In I Am So Sorry nimmt  Zhao Liang die Zuschauer auf eine Reise mit, die von Tschernobyl bis nach Fukushima führt und die Katastrophe nahezu greifbar macht.

 

Währenddessen hat die französische Filmemacherin Marie Amiguet in La Panthère des neiges die Schönheit der Welt eingefangen. Gemeinsam mit dem Tierfotografen Vincent Munier und dem Autoren Sylvain Tesson hat sie ihre Kamera auf der tibetanischen Hochebene aufgestellt, um  die Stille, die vorbei streichenden Tage und die Kraft der Natur einzufangen.

Das 74. Cannes Film Festival findet vom 6. bis zum 17. Juli 2021 statt.

 

Illustration: © Officziellles Poster des Cannes Film Festivals

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