Umweltaktivisten beim Green Visions Potsdam

Mit dem neuen Kultur- und Wissenschaftsfestival Green Visions Potsdam setzt der langjährige Berlinale-Direktor Dieter Kosslick auf einen Dreiklang aus Filmen, Expertengesprächen und praktischen Lösungen. Die zweite Ausgabe dieses viertägigen Events findet vom 22. bis 25. Mai 2025 im Filmmuseum Potsdam statt. „Wir wollen Schaufenster für Unterhaltung und Forum für Wissen sein“, betont Dieter Kosslick, „und trotz der besorgniserregenden Klimaveränderung Zuversicht verbreiten.“

 

Auf dem Programm stehen 26 nationale und internationale Filme. Eröffnet wird das Film- und Wissenschaftsfestival mit der Deutschland-Premiere von Dust to Dust, einem Porträt des japanischen Modeschöpfers Yuima Nakazato, der ein leidenschaftlicher Verfechter einer ethischen und ökologischen Mode-Produktion ist. Der Film wirft einen Blick auf eine Branche, deren glitzernde Welt der Haute Couture eine schmutzige Schattenseite hat. Im Zuge der Fast-Fashion-Produktion landen jährlich rund 92 Millionen Tonnen Altkleider auf der Müllhalde.

 

In dem Film How to Poison a Planet mit dem Schauspieler und Umweltaktivisten Mark Ruffalo geht es um den Kampf gegen die gesundheits- und umweltgefährdenden Ewigkeitschemikalien PFAS .Zu ihnen zählt der Hochleistungskunststoff PTFE, der unter dem Handelsnamen „Teflon“ zur Beschichtung von Pfannen eingesetzt wird. Die giftigen Chemikalien werden auch in Lebensmittelverpackungen, zur Imprägnierung von Kleidung in Feuerlöschschäumen oder zur Papierveredlung verwendet.

 

Die politische Einflussnahme von Lobbyisten spielt eine zentrale Rolle in der Doku The White House Effect von Bonni Cohen, Pedro Kos und Jon Shenk, die Einblick in die systematische Leugnung des Klimawandels gibt. Einflussreiche Akteure der Industrie haben schon vor Jahrzehnten damit begonnen, Wissenschaftler für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Der Film schildert anhand von Archivmaterial. was sich in der Ära unter US-Präsident George Bush von 1989 bis 1993 zugetragen hat.

 

Beim Green Visions Potsdam sind Energiewende, nachhaltige Landwirtschaft oder Klimaschutz auf dem Teller nicht nur Thema auf der Leinwand. Vertieft werden die Spiel- und Dokumentarfilme durch Diskussionen mit Wissenschaftlern, Klima-Aktivisten und Filmemachern aus dem In- und Ausland. Der lebendige Austausch im Kinosaal setzt sich auf dem Markt für nachhaltiges Leben fort.

 

Vor den Toren des Filmmuseums können die Festivalbesucher handgemachte Speisen vor Ort probieren und sich gezielt über umweltschonend hergestellte Produkte informieren. Die Bandbreite reicht dabei vom Imkerhonig über Pflanzenzucht aus traditionellem Saatgut bis hin zu energieeffizienten Konzepten zur Wämeerzeugung.

 

Fotos: © Peter Himsel/Green Visions

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