Video: Neue innovationen für grüne Produktionen

Anlässlich der 74. Internationalen Filmfestspiele in Cannes veranstalteten Ecoprod and Green Film Shooting die Diskussionsrunde Neue Innovationen für grüne Produktionen, bei der Experten sowohl einen Einblick in technologische Themen als auch in Best Practice-Lösungen und Anforderungen an Produktionen gaben. Bei dem Panel "Are new technologies always more sustainable?" diskutierten Arnaud Borges, Partner des in Südfrankreich gelegenen Studio Provence, Benoît Ruiz, Nachhaltigkeits- und Innovationsberater des CNC und Mitbegründer des  Techikunternehmens Workflowers. Ihre praktische Expertise ein brachten der Oberbeleuchter, Ingenieur und Firmenchef Niels Maier, der in Deutschland den Equipment-Verleih Maier Bros. betreibt, und der italienische Produzent Giovanni Pompeli, der mit seiner Produktionsfirma Kino produzioni über Erfahrungen mit nachhaltiger Filmproduktion verfügt.

 

Der Einsatz von erneuerbarer Energie und die Erzeugung von Strom mit der eigenen Photovoltaikanalge auf dem Dach ist eine Best Practice-Lösung, welche sowohl die Provence Studios als auch Unternehmen wie Maier Bros. bereits erfolgreich praktizieren. Nachhaltigkeit muss sowohl ökologisch als auch ökonomisch funktionieren, aber oftmals ist es aufgrund der Komplexität der damit verbundenen Komponten nicht einfach herauszufinden, welche Lösung am umweltfreundlichsten ist. So ist der Einsatz von LED-Leuchten nicht in jedem Fall effizienter, weil dies jeweils von der spezifischen Anwendung abhängt.

 

Derzeit ist die Virtual Production als State-of-the-Art-Technologie auf dem Vormarsch. In Bezug auf Nachhaltigkeit hängt es ganz vom jeweiligen Filmprojekt ab, ob es beispielsweise energieeffizienter ist, wenn Besetzung und Team keine transatlantische Reise antreten oder ob der Energieaufwand für all die erforderlichen Rechen- und Speicherleistungen einen größeren CO2-Fußabdruck erzeugen.

 

Es spielt keine Rolle, ob der CO2-Fußabdruck von  Energie, Mobilität oder dem eingesetzten Materialien ermittelt wird – wichtig ist in jedm Fall ein ganzheitlicher Ansatz, die gesamte Produktions- und Distributionskette von der Wiege bis zur Bahre zu betrachten.

 

Dies führt zu der Frage "What is (really) a green film?". Über diese Thematik diskutierten die Ecoprod-Koordinatorin Alissa Aubenque, der französische Filmemacher Cyril Dion, der seine neue Doku Animal im Kino für das Klima-Programm in Cannes vorstellte. Katharina Retzlaff, Referentin des Vorstands der Filmförderungsanstalt (FFA) sprach über die neuen Anforderungen, die im Rahmen des neuen Filmförderungsgesetzes (FFG) ab dem 1. Januar 2022 in Deutschland in Kraft treten. Nevina Satta, Geschäftsführerin der Sardegna Film Commission, hat grüne Filmproduktion bereits 2015 in Italien eingeführt und optionale Zusatzpunkte für die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen  in den Förderrichtlinien implementiert.

 

Allerdings stoßen Filmemacher, die umweltschonender drehen möchten, oftmals an systemische Grenzen oder den Mangel an einer entsprechenden Infrastruktur. Deshalb ist die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in allen Branchen relevant, damit auch Filmproduktionen dadurch kostbare Ressourcen und mitunter sogar einen Teil des Budgets einsparen können.

 

Video: ©Ecoprod

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