Earth Angels in Cannes

Zum dritten Mal haben Green Film Shooting und Cine-Regio zu einer Panel-Diskussion über grüne Filmproduktion im Italian Pavilion im Hotel Le Majestic in Cannes eingeladen  Den Auftakt der Veranstaltung The Sustainability Cinema Revolution bildete eine Keynote von Eco Supervisor Emellie O’Brien, die mit ihrer New Yorker Firma Earth Angel den ökologischen Fußabdruck von Hollywoodfilmen wie Die Verlegerin und The Amazing Spider-Man 2  sowie von TV-Series und Independent-Produktionen senkt. Durch das umweltfreundliche Handeln sparen die Produktionen im Schnitt rund 100.000 Dollar ein.

In Europa haben Filmförderungen wie die Sardegna Film Commisssion Foundation längst die Wirkung und den Kostenvorteile der nachhaltigen Produktionsweise erkannt. Wie Nevina Satta, Geschäftführerin der Sardegna Film Commisssion Foundation, erläutert, sind die grünen Richtlinien in Sardinien mit dem Punktesystem der Filmförderung verknüpft, so dass sich ökologisches Handeln auszahlt. Es ist ein Gewinn für die Umwelt und das Budget eines Films.

Mittlerweile hat auch die Screen Brussels Film Commission erste Schritte unternommen, damit die Produkionen in Brüssel umweltschonender hergestellt werden. Zu den Maßnahmen gehören wiederverwendbare Wasserflaschen, Mülltüten sowie grüne Richtlinien, die auf die Bereiche  Organisation, Energie, Transport, Catering, Unterbringung und Kommunikation abzielen.

Die Senkung des Energieverbrauchs ist ein zentrales Thema für das deutsche Animationsstudio Fabian & Fred, das bereits einige preisgekrönte Films produziert hat, darunter Carlotta’s Face , der in Cannes im Next Generation Short Tiger-Programm lief. In Frankreich gibt es bereits mehrere Firmen, die ihre Rendering-Energie aus der Produktion von Animationsfilmen einsetzen, um Büros, Gebäude oder sogar ein öffentliches Schwimmbad zu beheizen, wie Joanna Gallardo, Koordinatorin des Ecoprod Kollectivs, erläutert.

Trotz der Kostenersparnis und Möglichkeiten, die aus der nachhaltigen Filmherstellung resultieren, setzen manche Produzenten andere Prioritäten. Zu ihnen gehört die deutsche Produzentin Claudia Steffen, die den Un Certain Regard-Beitrag In My Room von Ulrich Köhler produziert hat und ihre Bedenken zum Ausdruck bringt. Enrico De Lotto, Leiter der Produktionsabteilung in der Torino Piemonte Film Commission ist davon überzeugt, dass italienische Produzenten Anreize benötigen, um grün zu produzieren. Währenddessen hat Emellie O’Brien es sich zur Aufgabe gemacht, diese Maßnahmen am Set für die Produzenten umzusetzen: "Wir sind das Werkzeug in ihrem Werkzeuggürtel."

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